In den Kreisen Segeberg und Pinneberg leben die Menschen sicherer als in großen Städten.

Kreis Segeberg. Dieses Fazit zog der Leiter der Polizeidirektion Bad Segeberg, Andreas Görs, bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2014. Dabei lebt es sich in Bad Segeberg gegenüber den anderen Städten mit 11.320 Straftaten auf 100.000 Einwohner am gefährlichsten. Für Norderstedt liegt dieses Zahl bei 6645 und liegt damit knapp unter dem Landesdurchschnitt.

15.823 Straftaten verzeichnete die Polizei im Kreis Segeberg im vergangenen Jahr. Das ist eine minimale Steigerung gegenüber dem Vorjahr. „20 Prozent der Bevölkerung Schleswig-Holsteins leben im Kreis Segeberg. Aber nur 18 Prozent der Straftaten werden hier begangen, trotz der hohen Bevölkerungsdichte“, so Görs. Insgesamt liegt die Chance, im Kreis Segeberg Opfer einer Straftat zu werden, bei sechs Prozent. Dabei fühlen sich besonders ältere Menschen eher gefährdet. Tatsächlich aber fallen zumeist junge Menschen einem Straftäter zum Opfer. Dies führt Görs auch auf die Gewaltdelikte unter Jugendlichen zurück. 31 Prozent der Opfer sind unter 21 Jahren.

Eine besondere Entwicklung zeigt sich bei Delikten gegenüber Einsatzkräften. Mit Sorge verzeichnen die Verantwortlichen 111 Polizeibeamte als Opfer von Straftaten. Aber auch gegen andere Organe richtet sich Gewalt. „Es ist ein Problem der Gesellschaft“, so Andreas Görs und meint damit auch die ansteigende Behinderung von Feuerwehr und Rettungsdiensten im Einsatz. „Dabei spielt vornehmlich Alkohol eine Rolle“, sagte er.

Bei den Aufklärungsquoten verzeichnet die Kriminalstatistik eine positive Entwicklung. Fast jede zweite Straftat kann aufgeklärt werden. Bei Gewaltdelikten liegt die Aufklärungsquote bei nahezu 90 Prozent. Oftmals sind Opfer und Täter nach Schlägereien noch am Tatort anwesend.

Bei den Diebstählen wird inzwischen jeder vierte Fall aufgeklärt. „Unser Fokus liegt bei den organisierten Strukturen. Hierzu ist eine akribische Polizeiarbeit erforderlich“, sagt der Leiter der Kriminalinspektion Bad Segeberg, Ingo Minnerop. Die Nähe zu den Hauptverkehrswegen und der Stadt Hamburg mit den guten Fluchtmöglichkeiten stellt dabei die Hauptschwierigkeit der Polizeiarbeit dar.

Sorge bereitet den Kriminalstatistikern die Zunahme der Jugendkriminalität. „Der Anstieg bei den Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren macht uns am meisten Sorge“, sagt der Leiter der Kriminalinspektion.