Ab Sonntag gibt es Eintracht Norderstedt auch im Stickerformat. Von den Herren bis zu den G-Junioren sind alle dabei

Norderstedt. Fotografen tummeln sich oft auf dem Gelände des Fußballclubs Eintracht Norderstedt an der Ochsenzoller Straße. Doch als Anna Schmidt und Martin Jettinger von „stickerverein.de“ im vergangenen Herbst ihre Kameras zückten, waren sie auf einer ganz besonderen Mission. Sie wollten soweit möglich jeden einzelnen Sportler, jeden Funktionär, jeden Helfer und auch besondere Ecken individuell in Szene setzen. Auf die Frage, welchen Zweck die vielen Hundert Aufnahmen haben würden, gab es dann stets eine Antwort, die Vorfreude weckte. Denn die Eintracht bekommt „ihr“ eigenes Stickeralbum.

Für den großen Fußball und die internationalen Turniere ist das auch dank des italienischen Traditionsunternehmens Panini längst Standard und Kult, bei Amateuren dafür ungewöhnlich. Kein Wunder, dass die jungen und älteren der rund 500 Clubmitglieder gespannt sind, wie es sich nun anfühlen wird, das eigene Konterfei in Händen zu halten und möglichst sorgfältig einzukleben. Offizieller Verkaufsstart ist am Sonntag anlässlich des Regionalligaheimspiels im Edmund-Plambeck-Stadion an der Ochsenzoller Straße 58 gegen den Goslarer SC. Anstoß ist um 14 Uhr, Einlass bereits eine Stunde früher.

Das Konzept hinter dem Sammelheft: Nicht nur die erfolgreichen Herren von Trainer Thomas Seeliger sind vertreten, sondern wirklich alle Kicker bis zu den jüngsten in der G-Jugend. Hierfür bearbeiteten Anna Schmidt und Martin Jettinger nicht nur viele Fotos, sondern gestalteten auch das Layout Marke „Norderstedt“. „Das waren bestimmt 350 bis 400 Arbeitsstunden“, sagt Jettinger, der hauptberuflich als Bibliothekar an der Universität Hamburg arbeitet, während Schmidt professionelle Fotografin ist – wohnhaft sind sie in Jork. „Es gab im Herbst drei Fototermine, wo wir jeweils einen ganzen Tag auf der Anlage waren und alle Teams vor dem Training fotografiert haben.“ Zusammengerechnet sind es 418 verschiedene Motive geworden. Dazu durften die Teams sich selbst vorstellen. „Zum ersten Mal sind auch Texte dabei, das haben viele Mannschaften gemacht“, so Jettinger.

Insgesamt ist Eintracht Norderstedt schon der sechste Club, der via „stickerverein.de“ zum Klebeobjekt wird. Den Anfang machte der SC Sternschanze (2012), es folgten der FC Elmshorn, der TSV Glinde, der HEBC sowie zuletzt auch der Fanladen des FC St. Pauli.

Überhaupt erst aufmerksam auf „stickerverein.de“ wurde im Falle von Norderstedt Jugendkoordinator Ekkehard Bushe. „Ich habe dann bei uns im Verein den Vorschlag gemacht, ob wir nicht auch ein solches Album produzieren lassen könnten. Das Resultat finde ich klasse – es ist so, wie man es von Panini und Bundesligisten kennt, aber eben mit unserem Verein.“

Besonders die Tatsache, dass jeder Nachwuchskicker sein Foto bekommen hat, freut ihn. „Es geht ja auch ein bisschen darum, sich gegenseitig kennenzulernen.“ Allerdings nicht nur das. 30 Cent vom Erlös jeder Tüte à zehn Sticker – diese kosten jeweils 1,30 Euro – fließen direkt an die Jugendabteilung der Garstedter.

„Davon können wir vielleicht ein neues Fünf-Meter-Tor kaufen“, sagt Ekkehard Bushe, der übrigens auch Coach der U19-Mannschaft ist, die als Regionalligist in der zweithöchsten deutschen Spielklasse startet. Er hofft vorsichtig, dass 300 Alben verkauft werden. Hefte und Sticker gibt es im Stadion bei Heimspielen, im Obi-Sportshop (Niendorfer Straße 85) sowie im Clubheim.

Vorerst wurden 5000 Tütchen produziert und per Hand so umsichtig gefüllt, dass es keine Dopplungen geben soll. Martin Jettinger: „Das können wir garantieren.“ Und falls die Sticker irgendwann ausverkauft sind, wäre das kein Problem, dann würde eben nachgedruckt. „Das stellt man meistens schon nach zwei, drei Wochen fest, ob man mehr Aufkleber braucht.“