Etwa einhundert närrische Wasserski-Sportler stürzten sich in die kalten Fluten des Stadtparksees

Norderstedt. „Das Wasser könnte noch kälter sein, und der kräftige Ostwind macht mir auch nichts aus“, sagte der Bananen-Mann. Bastian Clausen aus Norderstedt, hübsch ausstaffiert in einer gelben Kutte mit ausgeschnittenem Sichtfeld, konnte es gar nicht erwarten, dass das Faschingstreiben der Wakeboarder auf dem Stadtparksee endlich begann.

Um 12.50 Uhr, zehn Minuten früher als geplant, drückte Björn Borgwardt, der Hebler, das erste Mal auf den Startknopf. „Basti“ kam nur zwei Meter weit, dann klatschte er auf das 0,5 Grad kalte Wasser. „Nächster Versuch“, kündigte er an und krabbelte zurück auf den Steg.

Nacheinander stürzten sie sich in die eiskalten Fluten: Bob, der Baumeister alias Tim Stadler, dann folgte Comic-Held Batman in seinem schwarzen, flatternden Umhang und schwarz-gelbem Fledermaus-Emblem auf der Brust. Lennard Prey vom Norderstedter Getränke-Großhandel Prey hatte sich dieses Kostüm ausgesucht. Mit Tempo 30 flog Batman um den See.

Wildkatze Frieda Mollenhauer und ihre Schwester Greta im Clowns-Kostüm waren für den Faschings-Spaß mit ihren Wakeboards extra aus Hamburg gekommen. Sie kehrten, ebenso wie ihre Freundin Maj Tylkowski, nach drei, vier flotten Runden heil zurück. Ebenso der Mann mit dem Pferdekopf, der Krankenpfleger in hellblauem OP-Mantel und der Sportsmann, der sich als Verkleidung einen dunkelblauen Müllsack über den schwarzen Neoprenanzug gestülpt hatte. Der schützte alle Narren vor dem eisigen Wasser.

Anne Rumpels Fazit nach dem spektakulären Event fiel positiv aus: „Drei Stunden herrschte Hochbetrieb, knapp einhundert Teilnehmer habe ich gezählt. Die meisten waren prächtig kostümiert. Keiner scheute das kalte Wasser, alle hatten Spaß und wollen im nächsten Jahr wiederkommen.“

Anne Rumpel hält eigentlich wenig vom närrischen Treiben im Norden Deutschlands zur Karnevalszeit, doch Judith Baumann, die im Restaurant „Haus am See“ im Stadtpark als Küchenchefin arbeitet, stammt aus der Faschings-Hochburg Mainz. Sie hat schon angekündigt, nächstes Jahr wieder Druck machen zu wollen.

Die offizielle Saisoneröffnung der Wasserski-Anlage im Stadtpark ist für den 21. März geplant, doch Anne Rumpel hat einen Plan B in der Schublade: „Wenn das Wetter mitspielt, werden wir den Betrieb schon an einem der Wochenenden zuvor aufnehmen.“