Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) will auch nach 2016 im Amt bleiben.

Er hat seine Kandidatur für weitere sechs Jahre angekündigt – so rechtzeitig, dass die anderen Parteien noch rund zehn Monate Zeit für die Suche nach einem Gegenkandidaten haben. Gefordert ist vor allem die SPD, die die Chance hat, das Spitzenamt im Rathaus zurückzuerobern und damit einen großen Schritt machen könnte, um zu alter Stärke zurückzukehren. Bis Grote 1998 erstmals Verwaltungschef wurde, dirigierte seit der Stadtgründung 1970 immer ein Sozialdemokrat die städtischen Bediensteten.

Um die Macht zurückzugewinnen, brauchen die Sozialdemokraten einen Kandidaten oder eine Kandidatin von erheblichem politischen Gewicht oder doch zumindest mit einem halbwegs prominenten Namen. Ein solcher Bewerber oder eine solche Bewerberin ist in den Reihen der Norderstedter SPD nicht auszumachen.

Zweimal sind sozialdemokratische Eigengewächse gegen Grote gescheitert, der ehemalige Sozialdezernent Harald Freter 1998 relativ knapp, die frühere Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl 2004 schon deutlicher. Auch die 37 Jahre alte externe Kandidatin Katharina Kriston, Richterin und Ministerialrätin, hatte als Frau und „frisches Gesicht“ 2010 keine Chance gegen Grote.

Und der sitzt seitdem noch fester im Sattel, ist in der Stadt bekannt und mit dem Amtsbonus ausgestattet, der leicht zehn Prozent bringt. Wenn die SPD oder eine andere Partei also ernsthaft einen Machtwechsel anstreben, sollten sie nicht lange warten und alles in die Waagschale werfen, um ihren Mann oder ihre Frau den Norderstedtern bekannt zu machen. Denn die entscheiden.