Sportverbände sind gern gesehen als Prügelknaben, da ist der Fußball keine Ausnahme.

In der Tat liegen Funktionäre bei manchen Themen mit ihren Entscheidungen daneben. Doch – Ehre, wem Ehre gebührt – im Falle des schleswig-holsteinischen Hallenmasters hat der hiesige Landesverband alles richtig gemacht.

Klar, mit Holstein Kiel gibt es ein starkes (Profi-) Zugpferd. Doch weil die Fans von dessen Rivalen VfB Lübeck die Veranstaltung boykottieren, liegt es Jahr für Jahr an den Amateuren, die riesige Sparkassen-Arena so zu füllen, wie es sonst nur den Weltklasse-Handballern des THW gelingt.

Nun betritt der TuS Hartenholm die Bühne. Wenn die Dorfkicker zu Hause spielen, kommen bei gutem Wetter um die 150 Fans, selten mehr. Aber dass die Nobodys nun eine derartige Begeisterung entfacht haben, dass sie mit mindestens 800 Schlachtenbummlern sogar den größten Block aller Nicht-Kieler stellen, verdeutlicht einmal mehr, dass in Schleswig-Holstein die Amateurbasis lebt.

Übrigens: Am gleichen Tag findet in Hamburg ebenso eine Hallenmeisterschaft statt. Die Vorfreude ist überschaubar, 2014 fand die Siegerehrung vor leeren Rängen statt, Regionalligist Eintracht Norderstedt hat diesmal dankend auf die Teilnahme verzichtet. Auch so kann es also kommen.