Kaltenkirchener Geschäftsleute finanzieren neues Quad für den DRK-Ortsverein. Es wird vor allem in Wacken eingesetzt

Kaltenkirchen. Die Blaulichter fehlen noch, die Beschriftung muss auch noch befestigt werden. Aber die 30PS erzeugen schon mal einen kernigen Sound, der demnächst auch in Wacken zu hören sein wird. Geschäftsleute aus Kaltenkirchen haben dem Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ein Quad finanziert, das überall dort eingesetzt werden soll, wo schnelle medizinische Hilfe notwendig ist, Rettungsfahrzeuge aber nur mit Mühe durchkommen.

Das alljährliche Heavy-Metal-Festival in Wacken wird zu den Einsatzorten zählen. Dort ist das Kaltenkirchener DRK für die Koordination und den Einsatz der fast 500 Rettungskräfte und 14 Notärzte verantwortlich. Doch auch beim Kaltenkirchener Stadtfest, dem Stadtlauf, beim Jahrmarkt oder bei Veranstaltungen im Freizeitpark könnte das Quad als Zubringer für die ehrenamtlichen Retter dienen.

Auf die Idee, den Outlander Max 400 von Can-Am anzuschaffen, kamen Unternehmer aus Kaltenkirchen bei einem Besuch der Retter in Wacken. Nils Bade gehört zum Team der DRKler und ist regelmäßig auf dem Gelände mit dem Notarzt unterwegs, der auf dem Notsitz hinter ihm Platz nehmen muss. Die Leihfahrzeuge kamen auf dem Gelände gut vorwärts – egal, ob die Flächen vom Regen durchweicht oder von der Sommerhitze in Staubwüsten verwandelt worden waren. Doch die Fahrten übers Gelände waren unbequem, Transportmöglichkeiten für die Ausrüstung fehlten.

7140 Euro kostete das Fahrzeug, das der Kaltenkirchener Händler Carsten Dierck zum Einkaufspreis weiterverkaufte. 1000 Euro finanzierte das Rote Kreuz selbst, den Rest stellten die Spender zur Verfügung gestellt.

Das 300 Kilogramm schwere 30-PS-Fahrzeug kostet gut 7000 Euro

„Aufgrund der steigenden und vielseitigen Anforderungen an den ehrenamtlichen Rettungsdienst und um die damit verbundene Mobilität zu erhöhen, ist ein Quad sehr zweckmäßig“, sagte Bürgermeister Hanno Krause bei der Übergabe des feuerroten Fahrzeugs an den DRK-Ortsvereinsvorsitzenden Jürgen Schumacher.

Rettungsassistent Nils Bade freut sich, demnächst mit dem gespendeten, 300 Kilogramm schweren Fahrzeug unterwegs zu sein. In einer großen Metallkiste, die an der Front befestigt wird, kann er künftig die Ausrüstung der Helfer transportieren. Ein hoch angebrachtes Blaulicht und ein Signalhorn, das Bade allerdings nur sparsam einsetzen wird, kommen hinzu. In Wacken hat er die Erfahrung gemacht, dass schlichtes Hupen reicht, damit die Fußgänger die Wege freimachen.

„Ich freue mich, dass die Arbeit des DRK-Ortsvereins auf diese Weise gewürdigt wird. Die Leistungen der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer können gar nicht hoch genug geschätzt werden. Mit dem Quad werden die Einsatzmöglichkeiten erweitert und verbessert“, betonte Krause.

Das sind die Spender des Rettungsquads: Rotary Club Kaltenkirchen, Kaltenkirchener Bank, Bauverein Kaltenkirchen, FibuNet, Gastrotec, Rudolf Fock, Möller Wärmetechnik, Interstaff, Pohlmann Bau & Immobillien, Zimmerei Christian Tesdorff, Kräuterteefabrik Dieckmann und der MSC Kaltenkirchen.

Auch im kommenden Jahr wird das Kaltenkirchener Rote Kreuz wieder die Einsatzleitung beim Wacken Open Air übernehmen und die Hilfe für die etwa 80.000 Besucher koordinieren. In diesem Jahr zählten die Retter, die aus mehreren Hilfsorganisationen kommen, 3400 Hilfsleistungen; 208 Patienten wurden in ein Krankenhaus gefahren.

Ehrenamtliche Helfer für den Wacken-Einsatz zu finden, ist für die Kaltenkirchener Rotkreuzler kein Problem. Die Jobs werden ausgeschrieben. Die Zahl der Bewerber liegt deutlich über der Zahl der Plätze.