In Norderstedt kann man fast überall kostenlos parken. Das finden Autofahrer toll.

Schnell mal kurz zum Händler des Vertrauens, zur Post, zum Rathaus – oder, ökologisch wertvoll, als Berufspendler mit dem Auto zum Bahnhof, bequem umsteigen und auf den Schienen ab nach Hamburg.

So weit die Theorie. In der Praxis quellen die Tiefgaragen und Parkflächen rund um die Norderstedter Bahnstationen und die meisten Einkaufsquartiere über. Zum überwiegenden Teil belegt von Dauerparkern. Dass nach der Einführung von Gebühren für die Nutzung der Hamburger P+R-Anlagen sich die Situation in Norderstedt zwangsläufig noch verschärft, ist nicht gesagt. In Bergedorf zum Beispiel ist die P+R-Anlage trotz Kostenpflicht fast komplett ausgelastet. Warum nicht auch Kiwittsmoor?

Trotzdem ist es sinnvoll, sich als Stadt Gedanken zu machen, zumal die Beschwerden zunehmen, dass ganze Wohngebiete jetzt schon zugeparkt werden. Die Ausweitung von Anwohnerparkzonen ist eine Möglichkeit. Doch womöglich verdrängt man damit den Parksuchverkehr nur in andere Straßen. Neue Parkflächen zaubern kann aber auch der fantasievollste Stadtplaner nicht, wenn kein Platz mehr zur Verfügung steht. Es ist wie die Quadratur des Kreises.

Rajas Thieles Konzept kann nur der Beginn der Diskussion sein. Es wäre klug, alle betroffenen Gruppen daran zu beteiligen – auch die Anwohner. Für einen aktionistischen Schnellschuss sind die einzelnen Interessen zu unterschiedlich.