Auf der Niendorfer Straße geriet ein Mercedes auf die Gegenfahrbahn. Der 57 alte Fahrer eines Opel stirbt noch an der Unfallstelle

Norderstedt. Knapp eine Woche nach dem spektakulären Crash auf der Schleswig-Holstein-Straße ist es am Freitag zu einem weiteren ähnlichen Unfall gekommen: Offenbar ohne zu bremsen ist auf der Niendorfer Straße in Höhe der Tesa-Baustelle ein weißer Mercedes C-Klasse auf die Gegenfahrbahn geraten, wo er frontal auf einen entgegenkommenden Opel Zafira prallte. Der 57 Jahre alte Opel-Fahrer wurde bei dem Unfall so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.

Der 23 Jahre alte Mercedes-Fahrer erlitt ebenso wie die 47 Jahre alte Beifahrerin im Zafira schwere Verletzungen. Die beiden Verletzten wurden mit Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Ein vorsorglich angeforderter Rettungshubschrauber kam nicht zum Einsatz. Der offenbar getunte Mercedes hatte sich nach dem Aufprall um die eigene Achse gedreht.

Einen schweren Schock erlitt der Fahrer eines VW Lupo, der auf der Niendorfer Straße unmittelbar hinter dem Zafira fuhr. Sein Fahrzeug prallte auf den Opel. Der Mann sprang aus dem Auto, rannte davon und wurde erst einige Zeit später von der Polizei gefunden. Auch er wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Fahrer eines hinter dem weißen Mercedes fahrenden schwarzen Mercedes lenkte sein Auto blitzschnell nach rechts in den Straßengraben. Verletzt wurde in diesem Auto niemand.

Genaue Erkenntnisse über den Unfallhergang gibt es noch nicht. Es ist unklar, warum der 23-jährige Mercedes-Fahrer plötzlich die Fahrspur wechselte und in den Gegenverkehr raste. Auf dieser Höhe ist die Niendorfer Straße mit zwei durchgezogenen Mittelstreifen gekennzeichnet. Damit ist deutlich, dass ein Überfahren dieser Streifen von beiden Seiten nicht erlaubt ist.

Die Niendorfer Straße musste für etwa drei Stunden gesperrt werden

Am Unfallort gab es jedoch Zeugen, die erkannt haben wollen, dass der Fahrer des Unfall-Mercedes zu schnell unterwegs gewesen sein und dabei auch ein Mobiltelefon in der Hand gehalten haben soll. Diese Aussagen werden von der Polizei jedoch nicht bestätigt. Zwei Sachverständige des Dekra sicherten am Unfallort die Spuren. Sie werden in den nächsten Tagen ein Gutachten anfertigen. Die Niendorfer Straße blieb am Freitag für etwa drei Stunden gesperrt.

Vor einer Woche hatte ein schwerer Unfall auf der Schleswig-Holstein-Straße für viel Aufsehen gesorgt. Am vergangenen Sonnabend waren ein 625-PS-McLaren und ein Opel Corsa in Höhe des Arriba-Sommerparkplatzes zusammengeprallt. Der ebenfalls 57 Jahre alte Fahrer des Opel verstarb noch an der Unfallstelle, der Fahrer des McLarens erlag seinen schweren Verletzungen wenig später im Krankenhaus. Ein achtjähriger Junge auf dem Beifahrersitz des Sportwagens wurde schwer verletzt. Er schwebt aber nicht mehr in Lebensgefahr.

Eine Zeugin, die sich beim Hamburger Abendblatt gemeldet hatte, wurde inzwischen von der Polizei gehört. Sie fuhr unmittelbar hinter dem Corsa und will beobachtet haben, dass dieser auf die Gegenfahrbahn geraten war. Offenbar wird diese Aussage vom Dekra-Gutachten nicht gestützt. Offiziell allerdings sagen weder Polizei noch Dekra etwas dazu.

In Höhe der Unfallstelle stehen seit einigen Tagen am Rand der Schleswig-Holstein-Straße drei Trauerlichter, die allerdings auf die meisten Autofahrer keine große Wirkung haben. Wer dort einige Minuten verweilt, stellt schnell fest, dass die auf diesem Straßenabschnitt vorgeschriebene Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 km/h oft nicht eingehalten wird.