200.000 Euro gibt Henstedt-Ulzburg für ein Gutachten aus, das von außen einen Blick auf die Verkehrslage im Ort zeigt und Lösungsmöglichkeiten anspricht.

Angesichts der angespannten Haushaltslage und stetig hektischer Suche nach Einsparpotenzial ist das eine gewaltige Summe. Aber das Geld ist offenbar gut angelegt.

Nach der Präsentation des Teilkonzeptes im Frühjahr lagen die Nerven noch blank: Die Idee, Autofahrer zum Umsteigen auf das Fahrrad zu bewegen, um die Verkehrsprobleme zu lösen, erschien zunächst noch höchst absurd. Jetzt liegt das Gesamtkonzept vor – und plötzlich ergibt vieles einen Sinn. Obwohl eine nähere Betrachtung und Bewertung des Strukturkonzeptes durch die Politiker noch aussteht, schweißt es sie jetzt schon zusammen: Erstmals scheint der Bau einer Umgehungsstraße im Bereich des Möglichen zu stehen. Der Sinn für das Wesentliche ist offenbar geschärft.

Realistisch betrachtet vergehen sicher noch viele Jahre, bevor die Planungen stehen, die Finanzierung gesichert ist und eine Genehmigung vorliegt. Aber die zumindest in dieser Frage jahrelang heillos zerstrittenen Parteien scheinen auf ein gemeinsames Ziel loszusteuern. Endlich spielen Eitelkeiten und zementierte ideologische Ansichten keine Rolle mehr. Die Bürger haben es verdient.

Wünschenswert ist jetzt Weitblick und langer Atem, der auch angesichts bevorstehender Kommunalwahlen nicht in hektische Flachatmung umschlägt.