Tue Gutes und rede darüber. Spontan wird jeder Mitarbeiter einer freiwilligen Feuerwehr oder einer anderen ehrenamtlichen Hilfsorganisation diesem Sprichwort zustimmen. Nur wer mit seiner Arbeit öffentlich präsent ist, darf mit Unterstützung und Anerkennung rechnen. Wer opfert schon gern seine Freizeit für die gute Sache, wenn die Gesellschaft nicht einmal danke sagt?

Wer über das Gute redet und in der Öffentlichkeit präsent ist, sichert außerdem die Existenz der eigenen Organisation. Und damit haben die freiwilligen Feuerwehren zunehmend ein Problem. Sie müssen gegen den demografischen Wandel und die Veränderungen der Berufswelt kämpfen, die den Menschen immer weniger Raum fürs Ehrenamt lässt. Die Wehren brauchen ein modernes Image, um neue Mitglieder anzulocken. Doch in vielen Wachen herrscht noch der Geist der Altvorderen, die glauben, eine Feuerwehr komme ohne Kommunikation aus.

Facebook? Für viele Feuerwehren ein Fremdwort. Auch bei der Medienarbeit hapert es gewaltig – mit der Folge, dass die Öffentlichkeit häufig gar nicht erfährt, was die ehrenamtlichen Helfer für ihre Gemeinde leisten. Hinzu kommen diverse halb-militärische Rituale wie das gebrüllte „Kameraden auf!“ bei anstehenden Ehrungen oder Ausgehuniformen im Design der 70er-Jahre, die abschreckend wirken.

Dabei hätten es gerade die Feuerwehren so leicht wie kaum eine andere Organisation, über das Gute zu reden und damit andere Menschen zum Mitmachen zu motivieren. Die Männer und Frauen haben viel zu bieten: spannende Einsätze, Kameradschaft und das Gefühl, sich sinnvoll zu engagieren. Mit diesen Stärken müssen die Feuerwehren auftrumpfen. Ohne eine professionalisierte Öffentlichkeitsarbeit wird ihnen das jedoch nicht gelingen.