Da faselt der junge Mann etwas von seiner Ehre. Dass er die Ehre des Mädchens, das er mit seinem Freund in der Wasserrutsche verfolgt hat, beschmutzt, dringt bei ihm offenbar nicht durch.

Mädchen haben in einigen patriarchalischen Kulturkreisen nämlich keine Ehre. Mann kann sie verfolgen, betatschen, sexuell berühren – ganz nach Belieben.

So weit. So schlecht. Noch schlechter wird es aber, wenn unsere demokratisch verfassten Gesetze so lasch ausgelegt werden, dass zu den Traumata der belästigten Mädchen auch noch das Gefühl kommt, nicht ernst genommen zu werden. Wenn die Mädchen auch noch erleben müssen, dass der sexuelle Übergriff als Bagatelle aufgefasst wird, müssen sie zwangsläufig jegliches Vertrauen in die Gesellschaft verlieren. Zudem dient eine strikte Auslegung beziehungsweise eine strenge Reform des Gesetzes der Abschreckung.

Somit ist die Forderung nach einer wesentlich strengeren Handhabung des Gesetzes richtig und extrem wichtig. Egal, ob die Angeklagten aus einem Kulturkreis kommen, deren Männer beim Anblick eines Mädchens in Bikini oder Badeanzug ausflippen.

Außerdem sollten die jungen Besucherinnen öffentlicher Einrichtungen von eben diese Einrichtungen geschützt werden – beispielsweise, indem Sicherkeitspersonal durch eine hohe Präsenz eventuelle Übergriffe im Ansatz erstickt. Oder indem dunkle Ecken beseitigt werden wie jetzt vom Arriba geplant.