Die Stadt muss die Schulen sanieren, ausbauen und so ausstatten, dass sie den Anforderungen an modernen Unterricht gerecht werden.

Die Horst-Embacher-Gemeinschaftsschule und das Schulzentrum Süd sind nach den Versäumnissen der Vergangenheit inzwischen so marode, dass die Gebäude abgerissen und neu aufgebaut oder von Grund auf instand gesetzt werden müssen. Nur wenn Norderstedt die nötigen Investitionen, die leicht zweistellige Millionensummen erreichen, angeht, bleibt die Stadt als Wohnort attraktiv – ein vielfältiges und gutes Bildungsangebot ist längst ein wichtiger Faktor, wenn Eltern entscheiden, wo sie mit ihren Kindern leben wollen.

Mit dem Schulentwicklungsplan, in dem das externe Beratungsbüro Steria Mummert den Ist-Zustand analysiert und aufzeigt, wie die Norderstedter Schullandschaft in zehn Jahren aussehen könnte, haben Politiker, Schulen und Verwaltung eine gute Grundlage für die Diskussion und Entscheidungen. Die Gutachter bescheinigen der Stadt grundsätzlich ein „gutes und differenziertes Angebot“ bei den weiterführenden Schulen. Sie benennen aber auch die Mängel: Die Willy-Brandt-Schule platzt aus allen Nähten und muss Schüler abweisen, die Horst-Embacher-Schule hingegen hat kaum ausreichend Anmeldungen. Auch die Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark kämpft um ihre Existenz, das Lise-Meitner-Gymnasium profitiert von vielen auswärtigen Schülern. Insgesamt sei die Situation nicht ausgewogen, Schüler und Anmeldeverhalten ungleichmäßig auf die Schulen verteilt.

Politiker und Verwaltung müssen den Vorschlägen der Gutachter nicht folgen und können auch alles lassen, wie es ist. Aber sie sollten sich umgehend mit dem Gutachten beschäftigen, denn die Frage, ob und wie es mit dem maroden Schulzentrum Süd und der ebenfalls maroden Horst-Embacher-Schule weitergeht, braucht schon bald eine Antwort.