„Zum Golde (Gelde) drängt, am Golde hängt doch alles.

Ach wir Armen.“ So hat schon Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe seine Margarete in der Abendszene von Faust I seufzen lassen. Worte, deren Bedeutung sich bis in unser heutiges Leben unverändert erstreckt – also natürlich auch in den Sport hinein.

Jede Leistung, die nicht einem Ehrenamt oder gutem Willen entspringt, kostet uns heute Geld. Also auch die Dienste von Leistungs-Handballern. Die verfolgen ihren Sport mit Leidenschaft, aber auch unter Einsatz ihrer Gesundheit auf hohem Niveau und füllen so den Vereinen durch attraktive Spiele die Hallen mit Hunderten (im Falle des SV Henstedt-Ulzburg) oder eben Tausenden (wie beim (Noch-)Bundesligisten HSV Handball) zahlenden Zuschauern.

Die Gehälter und weiteren Kosten des Spielbetriebs gilt es umsichtig und mit möglichst geringem Risiko durch Sponsorenakquise und wohl kalkulierte Zuschauereinnahmen zu erwirtschaften. Dass hierbei das Risiko in dem Maße wächst, wie sich die Anzahl der Einnahmequellen verringert, ist eine Selbstverständlichkeit, die eigentlich keiner Erwähnung bedarf.

Bundesligist HSV zahlt nun wohl für das Verlassen auf einen einzigen Großsponsor mit dem höchstmöglichen Preis, der Degradierung um gleich zwei Ligen. Und auch der SVHU musste nach dem Wegfall eines von nur wenigen Geldgebern durch ein tiefes Tal und in die Insolvenz der alten Trägergesellschaft gehen.

Aber die Henstedt-Ulzburger haben gelernt und stellen – zugegebenermaßen aus der Not geboren – konservative, vorsichtige Finanzierungskonstrukte vor. Dieser Weg verdient es, belohnt zu werden.