Lange hat es gedauert, Geduld und Kraft für die vielen, zum Teil auch kontroversen Diskussionen erfordert.

Herausgekommen ist ein schlüssiges Konzept für die Ganztagsbetreuung an den Norderstedter Grundschulen. Das erregt überregional Aufmerksamkeit, so manche Kommune holt sich Anregungen. Viel wichtiger aber ist: Die Stadt hat es geschafft, alle Beteiligten und Betroffenen einzubinden. Und: Sie hat ihr Betreuungsmodell auf eine solide Basis gestellt.

Die Verwaltung hat den Bedarf ermitteln lassen, hat die Eltern befragt, ob und wie sie sich die offene Ganztagsgrundschule wünschen. An den Schulen haben sich Konzeptgruppen gegründet. Die Sportvereine, die dem Nachmittagsbetrieb anfänglich skeptisch gegenüber standen und fürchteten, dass sie Hallenzeiten abgeben müssen und junge Sportler verlieren könnten, mischen inzwischen genauso mit wie die städtische Musikschule mit ihren Dozenten. Zudem wurde die bestehende Struktur nicht einfach zerschlagen, die Mitarbeiterinnen der Horte und der von Eltern organisierten Betreuung wurden und werden übernommen.

Nun sollte man meinen, dass sei ein übliches Vorgehen. Ist es aber nicht, noch immer werden Bürger von städtischen Vorhaben überrascht und vor vollendete Tatsachen gestellt – wie die Umbenennung des Flensburger Hagens zeigt. Auch hier sollte die Stadt nicht nur ihrer formellen Informationspflicht nachkommen, sondern Betroffene zu Wort kommen lassen.