Der Mangel an günstigen Wohnraum in Norderstedt ist genauso eklatant wie bekannt.

Die Stadtvertreter wollen gegensteuern und haben beschlossen, dass in Neubaugebieten 30 Prozent Sozialwohnungen gebaut werden müssen. Die Linke gibt sich damit nicht zufrieden, sie fordert eine städtische Wohnungsbaugesellschaft. Verwaltung, das Land und die Wohnungsgesellschaften gingen einen anderen Weg. Sie suchten gemeinsam nach Lösungen, sprachen miteinander, debattierten und fanden schließlich einen Weg, um dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken.

Das Land reformierte die öffentliche Förderung so, dass die Wohnungsunternehmen Sozialwohnungen bauen und sanieren können, ohne unnötig ins finanzielle Risiko gehen zu müssen. Innenminister Andreas Breitner hat zudem schnell erkannt, wo es brennt: im Hamburger Umland und ganz besonders in Norderstedt. Deswegen stellt er rund 30 Millionen Euro gegen die Wohnungsnot in der Stadt zur Verfügung.

Und das so rechtzeitig, dass die Norderstedter Wohnungsunternehmen auf den Zug aufspringen und schon lange geplante Projekte nach dem neuen Fördermodell realisieren können. Der Verhandlungsweg brauchte Zeit und Geduld, er hat sich aber ausgezahlt. Nun darf es aber nicht bei den aktuellen Maßnahmen bleiben, weitere müssen folgen, damit die Lücke durch die Wohnungen, die in den nächsten Jahren aus der Mietpreisbindung fallen, möglichst klein gehalten wird.