Da ist sie schon wieder, die Ideologie in der Bildungsdiskussion. Und das, obwohl die bundesweite Debatte um das Abitur nach acht oder neun Jahren den Norden noch gar nicht erreicht hat.

Ob neues Schulgesetz, die Reform der Lehrerausbildung oder, wie jetzt, die Zuweisung an Lehrerstellen – CDU und FDP prügeln munter auf die Landesregierung ein, prophezeien das Ende der Gymnasien zu Lasten der Gemeinschafts- als Einheitsschule. Der „Einheitslehrer“ werde den Qualitätsverlust in der Bildung noch vorantreiben.

Nun ist es der Opposition nicht zu verdenken, wenn sie jede Chance nutzt, die Regierungsarbeit zu kritisieren und das eigene Profil zu schärfen – in der Demokratie durchaus üblich. Pech für die Kritiker ist in diesem Fall, dass die Aktualität die Kritik überholt, das Ministerium den wachsenden Anmeldezahlen an den Norderstedter Gymnasien Rechnung getragen und bei der Lehrerversorgung nachgesteuert hat.

Deutlich schwerer hingegen wiegt der Hilferuf der Elternbeiräte, die nicht im Verdacht stehen, parteipolitisch zu argumentieren. Sie sorgen sich um die Zukunft ihrer Kinder, eine Sorge, die die Landesregierung ernst nehmen sollte. Die Regierungsparteien sollten noch mal darüber nachdenken, ob der Bildungsbereich den Sparkurs in der jetzigen rigiden Form mittragen muss oder die Sparzügel zugunsten einer möglichst guten und wettbewerbsfähigen Bildung gelockert werden können.