Die Zeiten werden härter, die Methoden engmaschiger: Wer heute gutes Personal haben will, muss sich etwas einfallen lassen.

Städte und Gemeinden sehen sich nicht nur mit der Aufgabe konfrontiert, ausreichend Betreuungsplätze für Kleinkinder aus dem Boden zu stampfen, sie müssen auch sehen, woher sie das Personal dafür bekommen.

Der Markt ist so gut wie leergefegt: Viele Betreuungsangebote erfordern viel Personal. Wer eine Ausbildung hat und sich nach einem Arbeitsplatz umsieht, hat die Wahl. Da die Gehaltsunterschiede nicht ins Gewicht fallen, zählen andere Faktoren. Eine Gemeinde, die wenig mehr zu bieten hat, als ein Einkaufszentrum auf der grünen Wiese im Stil einer DDR-Kleinstadt in den 60er-Jahren, muss sich also etwas einfallen lassen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Das Angebot einer Notfallbetreuung für Kinder von Beschäftigten und Ehrenamtlichen ist noch kein großer Schritt, aber es ist ein Schritt, der wichtig sein kann. Denn berufstätige Eltern erleben es oft, dass ein Kind nicht rechtzeitig aus dem Kindergarten geholt werden kann, weil es „brennt“. So gesehen hat die Gemeinde Henstedt-Ulzburg einen interessanten und mutigen Schritt gemacht. 6000 Euro im Jahr belasten den Haushalt nicht über Gebühr, die Wirkung aber kann groß sein. Zu wünschen ist, dass in der Umgebung andere diesem Schritt folgen.