Die Köpfe sind Deutschlands Kapital, heißt es immer wieder. Und wir müssen in die Bildung investieren.

Und die Schüler schneiden bei den Bildungsstudien so schlecht ab. Die Wirklichkeit ist anders. Die klugen Köpfe sind schon da. Immer wieder bestechen Norderstedter Schüler durch überragende Leistungen, so wie gerade wieder bei den Wettbewerben „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“. Erfolge gab es auch bei den diversen Mathe-Olympiaden, die Schulen kooperieren mit Hochschulen.

Ob ein Frühwarnsystem für Blitze, eine Orientierungsbrille für Blinde, ein Baumpilz, der giftige und chemisch komplexe Farbstoffe in Abwässern so zerlegt, dass die Reste ungefährlich sind, oder ein Roboter, der Menschen, die ans Bett gefesselt sind, Medikamente bringt – was schon Elf- und Zwölfjährige erfinden und konstruieren, nötigt Respekt ab. Da kann man als durchschnittlich begabter Erwachsener nur den Hut ziehen. Und selbst ein gestandener Schulleiter kann auf die Frage, wie es denn bei ihm in dem Alter mit dem Forscher- und Erfindergeist stand, nur den Kopf schütteln.

Bei aller Euphorie darf man natürlich nicht die Kinder und Jugendlichen vergessen, die aus unterschiedlichen Gründen Defizite haben und besonders gefördert werden müssen. Aber es scheint inzwischen immer besser zu gelingen, besondere Begabungen zu wecken, Kindern und Jugendlichen Lust darauf zu machen, sich über den Unterricht hinaus für eine Idee oder ein Projekt zu engagieren. Und was da rauskommt, sollte uns beruhigt in die Zukunft sehen lassen und die Angst vor der Bildungs-Konkurrenz aus Fernost dämpfen.