Er betont es immer wieder: Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote liegen die vier freiwilligen Feuerwehren sehr am Herzen.

Dass mag auch persönliche Gründe haben. In erster Linie verfolgt der Verwaltungschef jedoch ein strategisches Ziel: Er will der Stadt – trotz ihrer Größe – eine teure Berufswehr buchstäblich ersparen. Grote weiß, dass beispielsweise das ähnlich große Neumünster unter der finanziellen Last der vielen hauptamtlichen Retter ächzt und fährt deshalb den klaren Kurs, die Ortswehren zu hegen und zu pflegen.

Die 300 Männer und Frauen, die kostenlos im Einsatz sind, freuen sich über eine erstklassige Ausrüstung und jede Menge öffentliches Lob. Beides soll sie motivieren, auch künftig zu jeder Tages- und Nachtzeit Brände zu löschen und Verletzte aus Unfallautos zu retten. Erst vor wenigen Wochen wurde die Feuerwehren mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.

Doch auch in Norderstedt kommt das Ehrenamt an seine Grenzen. Eine kleine Truppe von Berufsfeuerwehrleuten muss tagsüber aushelfen, weil immer weniger Ehrenamtler ihren Arbeitsplatz verlassen können, wenn der Alarmmelder piept. Dass diese Gruppe der Hauptamtler langfristig wachsen muss, scheint angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt unausweichlich.

Jetzt muss es darum gehen, dass die Spannungen zwischen Haupt- und Ehrenamt nicht mitwachsen. Das heißt: Ohne dass die Stadt das Ehrenamt verprellt, müssen Kompetenzen unmissverständlich geregelt und akzeptiert werden. An dieser Klarheit hat es offensichtlich in der Vergangenheit gefehlt.