Gerade mal elf Monate dauerte die Mitgliedschaft von Susanne Bendfeldt in der rechtspopulistischen Schill-Partei, die offiziell als „Partei Rechtsstaatliche Offensive“ auftrat. Am 7. Januar 2002 trat die Juristin, die damals in Schwerin lebte, in den Landesverband Mecklenburg-Vorpommern ein und erhielt die Mitgliedsnummer 3930. Bendfeldt soll eine Studienfreundin des Parteigründers Ronald Schill gewesen sein.

Die Zustände der Partei in Mecklenburg-Vorpommern wurden in den Medien übereinstimmend als chaotisch bezeichnet. Erst nach drei Anläufen war es gelungen, einen Landesverband zu gründen. In der Landeshauptstadt Schwerin hatten ehemalige SED-Mitglieder die Partei unterwandert.

„Sie wollte im Landesverband aufräumen“, sagt ein ehemaliger Weggefährte. Susanne Bendfeldt wurde zur stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt. Doch im November 2002 gab sie auf und verließ die Partei.

Bendfeldt wechselte zur CDU und trat 2003 als Kandidatin zur Oberbürgermeisterwahl in Neumünster an. Bei einem Pressetermin verneinte sie die Frage eines Journalisten, ob sie über politische Erfahrungen verfüge. Kurz darauf kam es zum Eklat, als ihre frühere Mitgliedschaft in der Schill-Partei bekannt wurde. Die Wahl ging verloren. Ein Jahr später wollte sie über die Landesliste als Abgeordnete ins Europaparlament einziehen, scheiterte aber.