Der Aus- und Umbau der Grundschulen steht ebenso auf der Agenda 2014 wie das erste Fahrrad-Parkhaus in Norderstedt und der Neubau der Obdachlosenunterkunft

Gut 23 Millionen Euro will Norderstedt in diesem Jahr investieren. Allein gut 15 Millionen entfallen auf den Aus- und Umbau von Schulen, den Neubau von Kindertagesstätten und den Bau von Straßen, Rad- und Gehwegen und auf weitere Infrastrukturmaßnahmen. „Wir wollen die niedrigen Zinsen nutzen und wichtige Projekte über Kredite finanzieren, die wir aber aus dem Haushalt bedienen können“, sagt Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote. Allerdings stehen der Doppelhaushalt 2014/2015 wie auch der Investitionsplan für die Jahre bis 2018 noch unter Vorbehalt. Erstmals seit vielen Jahren haben die Stadtvertreter den Etat nicht mehr im Vorjahr beschlossen. Das wollen sie am 4. Februar nachholen.

Nicht nur diesem Beschluss sieht Grote optimistisch entgegen. „Wir führen über die Parteigrenzen hinweg einen sehr konstruktiven Dialog. Das eröffnet Perspektiven, damit sich die Stadt gedeihlich weiterentwickeln kann“, sagt der Verwaltungschef. Voraussetzung dafür sei auch die Finanzkraft Norderstedts, die nach wie vor gut sei und nach derzeitigem Stand für 2014/2015 einen Überschuss von 6,5 Millionen Euro verspricht. Nach wie vor müsse die Stadt erhebliche Summen investieren, um die Schulen zu modernisieren und für den Ganztagsbetrieb umzubauen, um weitere Krippen- und Kitaplätze und günstigen Wohnraum zu schaffen, aber auch, um Arbeitsplätze zu sichern.

Auch Elleraus Bürgermeister Eckart Urban sieht positiv in die Zukunft, die finanzielle Situation bessere sich. Auch hier stehen in diesem Jahr wichtige Projekte an, die wir zusammen mit der Norderstedter Agenda 2014 vorstellen, da Norderstedt die Gemeinde mit verwaltet.

1. Die Grundschulen werden für den Ganztagsbetrieb umgebaut

3,2 Millionen Euro stehen im Haushalt für 2014, damit vier Grundschulen mit Mensa und Räumen für das Nachmittagsangebot ausgestattet werden können. 1,65 Millionen entfallen auf die Grundschule Heidberg, 600.000 auf die Grundschule Immenhorst, an der der Umbau 2015 fortgesetzt werden soll. Dafür stehen nochmals 900.000 Euro im Doppeletat. Jeweils 500.000 Euro fließen in die Baumaßnahmen an den Grundschulen Falkenberg und Gottfried-Keller-Straße, dort werden 2015 nochmals 500.000 Euro investiert.

2. Die Stadt schafft neue Kita-Plätze

Knapp 2,4 Millionen Euro sind vorgesehen, um die Betreuung für die Jüngsten weiter auszubauen. Gebaut werden sollen Kitas im Garstedter Dreieck, dem größten Neubaugebiet in der Stadt, in dem in einigen Jahren 2000 Menschen wohnen sollen. Dort wird der Verein der Kinder wegen, der schon im Vorjahr im Frederikspark 30 Krippenplätze eingerichtet hat, weitere 30 Plätze schaffen. Die ULNA GmbH, die Kitas nach skandinavischem Vorbild in Deutschland realisiert, hat Platz für 30 Krippenkinder im Herold-Center eingerichtet und wird weitere 30 im Neubaugebiet Müllerstraße schaffen. Insgesamt werden in der Stadt 2013 und 2014 rund 200 neue Plätze für die Jüngsten entstehen.

3. Die Oadby-and-Wigston-Straße wird nach Norden und Osten verlängert

Für die Restarbeiten wird die Stadt laut Haushaltsplan in diesem Jahr 2,3 Millionen Euro ausgeben, der Löwenanteil von 8,8 Millionen ist schon im vorigen Jahr geflossen. „Man kann sich täglich vom Fortschritt der Bauarbeiten überzeugen“, sagt Rathaussprecher Hauke Borchardt. Die neue Straße, die von der Kreuzung Oadby-and-Wigston-Straße/Waldstraße am Friedhof Friedrichsgabe entlang Richtung Norden verläuft, dann nach Osten abknickt, unter den Bahngleisen hindurch führt und kurz vor der Ulzburger Straße auf den Friedrichsgaber Weg stößt, soll Ende 2014/Anfang 2015 fertig sein.

4. Die Ulzburger Straße wird attraktiver

Lange geplant und mit Anwohnern und Geschäftsleuten abgestimmt, soll die Ulzburger Straße nun attraktiver werden. Im ersten Abschnitt wird die Straße zwischen Langenharmer Weg und dem Nachbarschaftszentrum für rund eine Million Euro aufgewertet. Insgesamt sollen bis 2017 gut fünf Millionen in das Projekt fließen, Boulevard und Flaniermeile lauten die Überschriften für mehr Attraktivität und Aufwertung des insgesamt 1,8 Kilometer langen Abschnitts.

5. Die Obdachlosenunterkunft wird durch einen Neubau ersetzt

Die 1948 gebaute und 1992 erweiterte Unterkunft für Obdachlose am Langenharmer Weg soll durch einen Neubau ersetzt werden. Dafür hat die Stadt gut eine Million Euro in den Haushalt eingestellt. Der bauliche Zustand der Wohnungen mit insgesamt 27 Doppelzimmern ist nicht mehr zeitgemäß. Etwa 30 Menschen sind hier im Schnitt untergebracht. Geplant sind 36 Räume für Einzelpersonen, die bei Bedarf auch zusammengefasst werden können. Über Laubengänge sollen alle Zimmer, Waschräume und Gemeinschaftsräume verbunden werden. Jedes Zimmer ist mit einem kleinen Bad und einer Küchenzeile ausgestattet. Der Neubau wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr beginnen.

6. Die Poppenbütteler Straße wird verschwenkt

Rund eine Million Euro sind für die neue Streckenführung der Poppenbütteler Straße vorgesehen. Sie soll nicht mehr auf den Langenharmer Weg, sondern auf die Stormarnstraße geführt werden. Der Umbau war schon für 2013 geplant, doch da war die Stadt noch nicht im Besitz der Grundstücke. Dadurch soll eine Einmündung weniger auf die Schleswig-Holstein-Straße führen, der Verkehr beschleunigt und vom relativ schmalen und bewohnten Langenharmer Weg durch das Gewerbegebiet Stonsdorf geleitet werden.

7. Das Fahrrad-Parkhaus wird gebaut

Die Ausschreibungen für die Bauarbeiten und den Betreiber laufen, ein Dauerprojekt soll in diesem Jahr Wirklichkeit werden: Eine Million Euro kalkuliert die Stadt für das erste Fahrrad-Parkhaus in Norderstedt. Die Fahrrad-Garage, die vor allem Pendler nutzen werden, wird zwischen der „TriBühne“ und der AKN-Station in Norderstedt-Mitte gebaut, wo jetzt der Fahrradständer und die Mietboxen stehen. Geplant sind 400 bis 500 oberirdische Rad-Parkplätze, eine kleine Werkstatt, ein Fahrrad-Shop und ein Verleih.

8. Der Radverkehr wird optimiert

Im Haushaltsplan stehen 900.000 Euro, damit die Radler besser vorankommen. Das Geld wird vor allem in den Bau und Ausbau von Radwegen fließen. Allein 270.000 Euro soll das neue Teilstück zwischen dem Umspannwerk in Friedrichsgabe und der AKN-Stadtion Haslohfurth kosten. Auch beim Ausbau der Ulzburger Straße werden die Radler bedacht.

9. Die Gemeinschaftsschule Harksheide wird um- und ausgebaut

Rund 700.000 Euro für die Restarbeiten hat die Stadt für 2014 kalkuliert. Doch der Brand im vorigen August verzögert das mehr als zehn Millionen teure Projekt. Die Stadt auf der einen sowie Kripo und Staatsanwaltschaft auf der anderen Seite streiten über die Brandursache und darüber, wie die Folgekosten für die Sanierung zu bezahlen sind. „Wir können momentan nicht sagen, wann der Bau fertig wird und die Kinder von Fadens Tannen ins neue Gebäude umziehen können“, sagt Rathaussprecher Hauke Borchardt.

10. Stadt kauft neue Fahrzeuge

1,3 Millionen Euro wird das städtische Betriebsamt in diesem Jahr für neue Fahrzeuge ausgeben. Transporter und Kombis sowie Spezialfahrzeuge und -geräte für die Pflege der Grünflächen und Spielzplätze sind darunter, aber auch ein neues Kehr- und Müllfahrzeug.

11. Das Gewerbegebiet Ellerau-Ost wird erweitert

Das bestehende Gewerbegebiet hinter der A7 wird Richtung Henstedt-Ulzburg um rund zehn Hektar erweitert. Im Vorjahr verzögerte sich das Projekt, weil andere Vorhaben wie der Kita-Neubau Vorrang hatten und noch Absprachen mit der Forstbehörde nötig waren. Nachdem die Gemeinde die Grundstücke für 400.000 Euro gekauft hat, sollen nun 500.000 Euro investiert werden, um die Flächen zu erschließen.

12. Die Gemeinde kauft neue Feuerwehr-Fahrzeuge

Knapp 500.000 Euro stehen im Haushalt, um den Fahrzeugbestand zu aktualisieren. 400.000 Euro kostet das Hilfs-Löschfahrzeug, die restliche Summe entfällt auf einen Mannschafts-Transporter.

13. Ein neues Gärproduktlager wird gebaut

Um mehr Platz für die Gärstoffe zu haben, die die Biogasanlage braucht, baut die Gemeinde für 250.000 Euro ein neues Lager.

14. Die Regenwasserleitungen werden saniert

In diesem Jahr gibt die Gemeinde Ellerau dafür 150.000 Euro aus. Insgesamt ist die Kanalinspektion auf fünf Jahre angelegt.