Keine Frage: In Norderstedt fehlen günstige Wohnungen.

Daher ist der Beschluss der Stadtvertreter, bei Neubauvorhaben 30 Prozent Sozialwohnungen zu fordern, ein wichtiges Signal. Und wenn SPD, Grüne und Linke verlangen, danach zu handeln, ist das nur konsequent. Doch die Politiker sollten nochmals darüber nachdenken, ob sie ausgerechnet am Schmuggelstieg den Bau geförderter Wohnungen durchsetzen wollen.

Der Investor müsste die Pläne überarbeiten, die Wohnungen neu schneiden und Fördermittel beantragen. Das kann dauern, ein oder zwei Jahre, in denen sich die Situation nicht verbessert. Im Extremfall könnte die Unternehmensgruppe Hermann Friedrich Bruhn sogar abspringen.

Doch Zeit haben die Geschäftsleute nicht mehr. Sie mussten in den vergangenen Jahren Kundenschwund und Umsatzeinbrüche verkraften, seit 2006 ist der Bereich eine Großbaustelle. Die Händler brauchen das neue Geschäftshaus und die neuen Kunden, die in die 40 Wohnungen ziehen, dringend zum Überleben. Wenn am Schmuggelstieg nicht schnell mehr Attraktivität einkehrt, könnte das fatale Folgen haben.