Der Sonderpreis geht an Werner Quade für seine vielen Energiesparvorschläge. Insgesamt 61 Städte und Gemeinden haben Vorschläge eingereicht, wie mit Energie effizienter umgegangen werden kann.

Henstedt-Ulzburg. Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg hat zum zweiten Mal an der schleswig-holsteinischen Energieolympiade teilgenommen – und zum ersten Mal gewonnen. Zusammen mit sechs anderen Orten und Kreisen aus dem Lande, darunter auch der Kreis Segeberg, ist sie eine der Siegerkommunen, in denen mit Energie besonders effizient umgegangen wird.

Die Stadt Norderstedt und das Amt Bramstedt-Land bekamen Sonderpreise. Der Sonderpreis für kommunales Ehrenamt im Bereich Energie ging ebenfalls nach Henstedt-Ulzburg: Werner Quade wurde für seine Ideen zum Einsparen von Energie ausgezeichnet.

Insgesamt 61 Städte und Gemeinden hatten Vorschläge eingereicht

In dem von der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) seit 2007 veranstalteten Wettbewerb werden nachahmenswerte kommunale Aktivitäten zum effizienten Einsatz von Energie ausgezeichnet. 2013 hat die EKSH ein Preisgeld von 80.000 Euro bereitgestellt. 61Städte und Gemeinden aus Schleswig-Holstein hatten Wettbewerbsbeiträge eingereicht. Henstedt-Ulzburg erhielt eine Auszeichnung für die Teilnahme am Benchmarking, mit dessen Hilfe sich Vergleiche des Energieverbrauchs der gemeindeeigenen Gebäude mit anderen Gemeinden herstellen lassen. In der Disziplin „Energieeffizienz-Projekte“ belegte Henstedt-Ulzburg in der Kategorie „Kleine technische Maßnahme“ den ersten Platz. Die Gemeinde investierte 9000 Euro, um Steuergeräte für Heizbrenner in den öffentlichen Gebäuden einzubauen, die die Brennerlaufzeit so optimieren, dass mindestens zehn Prozent Einsparungen erreicht werden – teilweise sogar bis zu 14 Prozent. Weil jede Heizungsanlage einzeln bestückt werden kann, sind kleine Investitionsschritte möglich.

Die Stadt Norderstedt bekam einen Sonderpreis für die Motivation der Stromkunden zum Energiesparen und Mitbestimmen durch den TuWatt-Ökostromtarif der Stadtwerke Norderstedt. Die Immobilienverwaltung des Kreises Segeberg wurde Landessieger für die Montage eines Verbrauchsoptimierers für die Heizenergie im Asylbewerberheim Schackendorf. Das Amt Bad Bramstedt-Land bekam einen Sonderpreis für die Bemühungen, die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie umwelt- und ressourcenschonend zu gestalten (Green IT).

Star der Veranstaltung war der Henstedt-Ulzburger Werner Quade, der schon seit vielen Jahren immer wieder mit Energiesparvorschlägen auf sich aufmerksam macht. Viele seiner Vorschläge wurden in Henstedt-Ulzburg aufgegriffen, zumindest aber ernsthaft in den politischen Gremien diskutiert. In einer Laudatio hob die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf das „unermüdliche Engagement, den unruhigen Geist und seine Motivation“ hervor. Über Jahrzehnte hinweg habe Quade sowohl die Verwaltung als auch die zuständigen politischen Gremien mit seinen Ideen beeinflusst. „Die Summe seiner Ideen bezieht sich stets auf einen verträglichen, nachhaltigen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen.“

Minister Robert Habeck überreichte die Preise während einer Feierstunde in Kiel

Werner Quade ist Gründungsmitglied der Lokalen Agenda 2000 in Henstedt-Ulzburg und hat seine Ideen auch gegenüber Professoren und Bundespolitikern vorgetragen. Ganze Stadtteile hat er am Reißbrett und als plastische Modelle entworfen. Elisabeth von Bressensdorf erinnerte daran, dass es vor allem dem Preisträger zu verdanken ist, dass Henstedt-Ulzburg einen Energiebeauftragten eingestellt hat. „Ungewöhnliche Ideen und viele Gespräche, sofern sie denn dem Ziel einer Energiewende dienen, sind genau seine Sache“, sagte die CDU-Politikerin. „Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg kann sich glücklich schätzen, einen solchen ausdauernden Mitdenker und aktiven Kümmerer in ihrer Mitte zu haben.“ Energiewende- und Umweltminister Robert Habeck überreichte die Preise während einer Feierstunde in Kiel.