In jungen Familien ist es heute völlig normal, dass beide Eltern arbeiten. Und selbst wenn Ganztagsschulen oder Kindertagesstätten sich auf diese Normalität eingestellt haben, so gibt es immer noch einen großen Stressfaktor für die Eltern

Was passiert mit dem Kind, wenn die Betreuung ausfällt und ich arbeiten muss? Wenn Oma und Opa nicht mal schnell einspringen können, ist ein Urlaubstag weg, und in der Firma bleibt die Arbeit liegen. Deswegen ist es gut, dass es für solch einen Fall nun die Notfallbetreuung der Stiftung Beruf und Familie geben soll.

Dadurch wird den Familien ein Teil von dem Stress genommen, den sie ohnehin zur Genüge haben. Wenn man sich im Notfall auf eine gute Betreuung verlassen kann, dann ist das eine gute Sache. Die Diakonie Altholstein ist für die Stiftung ein guter Partner, denn sie will auch darauf achten, dass die Unternehmen das Angebot nicht ausnutzen. Denn auf keinen Fall dürfen die Mitarbeiter unter Druck gesetzt werden nach dem Motto: Du musst jetzt länger arbeiten, schließlich zahlen wir für die Notfallbetreuung deiner Kinder.

Die Notfallbetreuung ist für solche Unternehmen gedacht, die wirklich familienfreundlich sein wollen. Sie sollen die Betreuung finanzieren und den Mitarbeitern auf freiwilliger Basis anbieten. Damit wird dann nach innen wie nach außen signalisiert, dass dem betreffenden Unternehmen die Mitarbeiter und deren Kinder wichtig sind. Es erkennt die Bedürfnisse der Mitarbeiter mit kleinen Kindern und will seine Fachkräfte halten. Deswegen ist zu hoffen, dass möglichst vielen Unternehmen klar wird, wie wichtig die geplanten Angebote für mehr Familienfreundlichkeit sind, zu denen künftig auch die Betreuung von Pflegebedürftigen im Notfall und die Ferienbetreuung der Kinder gehören soll. Familienfreundlichkeit wird schließlich mehr und mehr zum Standortfaktor.