Kaltenkirchen hui, Henstedt-Ulzburg pfui! Auf diesen schlichten Nenner hat die Mehrheit der Gemeindepolitiker die offene Kinder- und Jugendarbeit in Henstedt-Ulzburg gebracht.

Wer Erfolg und Wert von Kinder- und Jugendarbeit anhand von Besucherzahlen messen will, macht sich als fachlicher Laie angreifbar. Oberflächlich betrachtet haben die Kritiker ohne Zweifel recht, wer aber tiefer in die Materie einsteigt, muss ernsthafte Zweifel haben, ob die Politiker sich und ihr Urteilsvermögen nicht überschätzt haben. Von einer Partei, die das Wort „Sozial“ in ihrem Namen führt, hätte man eine solche Entscheidung zumindest nicht erwartet.

Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg lassen sich kaum vergleichen. Soziale Brennpunkte gibt es in Kaltenkirchen viele, in Henstedt-Ulzburg, einem Ort, der von Einzelhausbebauung geprägt ist, eher wenige. Die Angebote hier und dort sollten also ebenso wenig verglichen werden wie die Besucherzahlen.

Das bedeutet sicher nicht, dass in der Kinder- und Jugendarbeit alles vorbildlich gelaufen ist. Vielleicht wurden die gesellschaftlichen Veränderungen mit dem Einfluss neuer Medien zu wenig berücksichtigt. Das können nur Fachleute beurteilen. Fest steht: Viele junge Henstedt-Ulzburger haben sich über viele Jahre sehr wohl in den Jugendforen gefühlt. Mit ihrem neuen Konzept hätte das jetzige Team eine Chance verdient.