Spötter behaupten, Kaltenkirchen habe ein neues Stadtzentrum gewollt und einen Supermarkt bekommen.

Das ist zwar nicht die ganze Wahrheit, weil Investor Ferox nicht nur einen neuen Sky-Markt, sondern weitere Gebäude mit Geschäften, Büros und Gastronomie am AKN-Bahnhof plant. Dennoch steckt in dem Schnack ein wenig Wahrheit: Die Kaltenkirchener müssen sich damit abfinden, dass sie kein kuscheliges Zentrum bekommen werden. Ferox baut nur, was möglichst zu Höchstpreisen vermietet werden kann.

Diese Erkenntnis und der erkennbare geringe Einfluss der Stadt auf das Projekt des Investors haben dazu geführt, dass in der Stadt nicht einmal ein Hauch von Begeisterung in der Bevölkerung darüber zu spüren ist, dass das Stadtzentrum fast um das Doppelte wachsen wird.

Inzwischen haben es Politiker und Investor sogar geschafft, den Zorn der Bürger zu entfachen. Wenn sie nur vom Hörensagen erfahren, dass ein Drive-in mit jeder Menge Verkehr und Lärm vor ihrer Haustür geplant ist, hat die Kommunikation versagt.

Die Menschen einer Stadt haben ein Recht auf Information, wer was wo bauen will. Gern verweisen Verwaltung und Investoren darauf, dass ja in Ausschüssen alles besprochen werde und manche Geschäfte erst geheim verhandelt werden müssen. Die Erfahrung vom Stuttgart 21 im großen Maßstab bis zu Burger King in Kaltenkirchen im kleinen zeigt jedoch, dass diese Strategie zu Frust und Widerstand führt.