Schlechter hätte es nicht laufen können.

Die Pleite des Mehrgenerationenhauses in Henstedt-Ulzburg ist ein handfester Skandal, der von den Gemeindepolitikern, zurückgelehnt in lauschige Lehnsessel, wie ein beliebiger Rosamunde-Pilcher-Film beobachtet wird. Von manchen vielleicht auch mit stillem Vergnügen – was natürlich niemand zugeben wird.

Das Familienzentrum hat zwei Jahrzehnte hervorragende Arbeit geleistet. Generationen von Kindern haben sich in den Kursen und Gruppen wohl gefühlt. Eltern haben sich kennengelernt. Mit dem Anspruch, ein Mehrgenerationenhaus im Ort aufzubauen, hat sich dieser Verein aber gründlich verhoben. Von Beginn an lief dieses ehrgeizige Vorhaben alles andere als rund.

Eine Schande ist es, dass die Gemeinde, wider besseren Wissens und trotz mahnender Worte, ein durch und durch marodes und gesundheitsgefährdendes Gebäude zur Verfügung gestellt hat. Unverständlich ist es, dass ein Gutachter die Sanierung für möglich hielt. Blauäugig ist es, dass ein Vereinsvorstand diesem Gutachter geglaubt hat und so ganz nahe an den Abgrund geschliddert ist.

Der Absturz hätte durch umsichtige Menschen im Umfeld des Mehrgenerationenhauses – etwa durch Politiker oder durch die Verwaltung – vielleicht abgewendet werden können. Aber diese Einrichtung und die anstehenden Probleme waren nie ein großes Thema in den Gremien. Der Aufschrei blieb aus, der Vorstand durfte ungehindert weiter in Richtung Absturz wursteln.