Die Bürger haben entschieden: Diesen Bürgermeister wollen sie nicht mehr, in einer Stadt wollen sie auch nicht leben.

Das sind zwei Entscheidungen, die zur Kenntnis genommen und respektiert werden. Selbstverständlich.

Einen Bürgermeister abzuwählen, der schon seit mehr als eineinhalb Jahre nicht mehr im Rathaus war, ist konsequent. Im Vorfeld des Wahlsonntags hatte sich bereits deutlich abgezeichnet, dass die Politiker nicht bereit sind, mit Torsten Thormählen zusammenzuarbeiten. Das Vertrauensverhältnis ist zerstört. So sieht es auch der abgewählte Bürgermeister selbst.

Es gibt Henstedt-Ulzburger, die den Politikern dafür eine Mitschuld geben, doch das ist zu kurz gedacht. Die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeindepolitiker war in dieser Angelegenheit zwar mangelhaft, doch Schuld an der Entwicklung hat der Verursacher, nicht diejenigen, die darauf reagieren. Wie immer das Gericht auch entscheiden mag, Thormählen hat es offenbar versäumt, offensiv über die Art und die Konstellation seiner Nebentätigkeit aufzuklären.

Das Votum pro Gemeinde überrascht nicht: Mit Schwarz-Weiß-Malerei und einem beängstigenden Stadt-Überwachungsfoto auf der Homepage hat der Ex-Bürgermeister seine Mitbürger überzeugt. Dazu kamen eilfertige Unterstützungen vom Bürgervorsteher und der amtierenden Bürgermeisterin. Die Stadt-Befürworter haben geschlafen und sind erst kurz vor Toresschluss aufgewacht. Selbst schuld.