Was haben Stasi und die DDR-Diktatur mit mir zu tun?

Diese Fragen werden sich viele Schüler gestellt haben, als sie – freiwillig oder von ihren Lehrern dazu verdonnert – zur Eröffnung der Ausstellung „Feind ist, wer anders denkt“ ins Segeberger Kreishaus gingen. Bilder und Dokumente eines untergegangenen Staates, der Auftritt eines ergrauten Behördenleiters – damit fasziniert man in aller Regel junge Menschen nicht.

Doch Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen und Zeitzeuge in einer Person, gelang eine Überraschung: Die Fragen der Schüler nahmen kein Ende. Zwei Stunden lang hörten sie konzentriert dem Mann aus dem Osten zu und gingen danach auch noch in die just eröffnete Ausstellung.

Im Kreishaus kamen sich Geschichte und Jugend sehr nahe. Noch sensibilisierter als zuvor werden die Schüler sich mit den Gefahren auseinandersetzen, wenn Geheimdienste sie im Internet ausspähen und ihre Freiheit infrage stellen. Klarer als zuvor wird mancher verstehen, warum Demokratie gehegt und gepflegt werden muss.

Jahns Berichte aus dem Unrechtsstaat DDR und die Ausstellung bildeten eine Einheit aus politischer Bildung und Geschichtsunterricht auf einem Niveau, das Schulen nicht bieten können.

Darum sollte in den kommenden Wochen ein Besuch der Ausstellung für die älteren Schüler der Region zwingend auf dem Programm stehen.