Bäcker, Köche und Gastronomie-Fachkräfte, Verkäufer und Friseure werden dringend gesucht. Zum Beispiel. Doch die Unternehmen können nicht einmal die Ausbildungsplätze besetzen.

Warum, das sagen sie sogar selbst: Gearbeitet wird oft frühmorgens und abends, die Berufe sind körperlich anstrengend und – das ist wohl das größte Problemr – die Bezahlung ist viel zu niedrig.

Die Arbeitszeiten lassen sich kaum ändern, schließlich gehen die Menschen abends ins Restaurant, wollen frühmorgens frische Brötchen vom Bäcker und in der Mittagspause zum Friseur. Der körperliche Einsatz kann auch kaum gemindert werden. Doch in vielen dieser Berufsbereiche herrschen nach wie vor Dumping-Löhne. Wer drei Jahre seiner Lebenszeit in seine Ausbildung investiert, will dafür auch belohnt werden.

Es gilt, eine Familie zu ernähren, Miete zu zahlen, und die steigen auch ständig. Nur die Löhne und Gehälter, die steigen nicht. Warum aber wundern sich dann die Betriebe, wenn niemand bereit ist, Berufe zu erlernen, in denen sie später schlecht bezahlt werden? Ein Stundenlohn von unter zehn Euro in einem erlernten Beruf ist unanständig. Gut, die Unternehmen müssen auch mit jedem Cent kalkulieren, doch wer am Menschen spart, tut sich keinen Gefallen. Das Ergebnis: Freie Ausbildungsplätze und ein leergefegter Fachkräfte-Markt. Hinzu kommt, dass sich bereits jetzt einige gut ausgebildete Deutsche ins Ausland orientieren, dorthin, wo sie für gute Arbeit auch guten Lohn erhalten.