Die Idee ist gut: Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner will die finanziellen Lasten gerechter zwischen den Städten und Gemeinde auf der einen und den Kreisen auf der anderen Seite verteilen.

Ziel ist, die Kommunen finanziell so auszustatten, dass sie die zunehmenden Aufgaben auch angemessen bewältigen können. Doch das Reformwerk krankt gleich doppelt: Zum einen vertieft es die Gräben, die zumindest im Kreis Segeberg ohnehin schon zwischen den Kommunen und dem bestehen. Die Landräte sind empört, wissen sie doch nicht, wie sie mit den zum Teil deutlichen Mindereinnahmen Haushalte aufstellen und die Kreisaufgaben bewältigen sollen.

Zum zweiten fehlt dem Entwurf des Ministers noch die Transparenz. Gerade die wollte Breitner mit seinem neuen Modell des Finanzausgleich aber schaffen. Nur wenn weder Segebergs Landrätin noch Norderstedts Oberbürgermeister, beide sicher erfahrene und gewiefte Verwaltungs- wie Finanzfachleute, die Grundlagen der Berechnung vermissen bzw. nicht verstehen, muss nachgebessert werden. Noch ist Zeit, die der Urheber des Reform nutzen sollte, um die Gräben wieder zuzuschütten, indem er Gewinner wie Verlierer von seinen Plänen überzeugt. Und er muss die Basis für seine neuen zahlen offen legen und nachvollziehbar gestalten. Es kann auf den ersten Blick nicht sein, dass eine Stadt wie Norderstedt, die Aufgaben für das Umland übernimmt, dafür finanziell mit weniger Zuweisungen vom Land bestraft wird.