Bäume gegen eisfreie Radwege – ein Abwägungsprozess.

Für die Norderstedter Straßenbäume hätte man sich den allerdings im Vorfeld der Pilotaktion des vergangenen Winters gewünscht. Eine politische Diskussion über die Umwelt-Risiken des Salzeinsatzes auf Geh- und Radwegen gab es nicht. Erst jetzt liegen die vollständigen Fakten auf dem Tisch. Und die Blätter der Straßenbäume schon im August auf den Gehwegen.

Dass Politik und Stadtverwaltung mit dem Räumen der Radwege, der faktischen Gleichbehandlung von Autofahrern und Radfahrern, einen Schlussstrich unter die jahrelange und leidige Diskussion um die Räumpflicht gezogen haben, bleibt trotzdem löblich. Denn es ist wünschenswert und zeitgemäß, dass Radfahrer auch im Winter auf das Zweirad steigen können und das Auto für kurze Wege in der Stadt stehen lassen. Und dabei nicht Leib und Leben in Gefahr bringen müssen, weil ein Grundstücksbesitzer es mit der Räumpflicht nicht so genau nimmt.

Damit die umweltfreundliche Mobilität aber nicht über Gebühr für Umweltschäden sorgt, sollte jetzt genau überlegt werden, ob es immer und wenn ja, wie viel Salz auf den Radwegen sein muss. Vielleicht kann der Einsatz von Salz im kommenden Winter so gesteuert werden, dass er im Bereich der Bäume nur minimal ausfällt.

Am besten wäre es, wenn der Winter mild ausfällt und ohne Schnee und Eis auskommt. Dann ist allen geholfen: Den Radlern, den Bäumen und den Mitarbeitern des Betriebsamtes, die weniger Arbeit hätten.