Vielen Menschen liegt der Tierschutz am Herzen. Das ist gut so. Aber wer kümmert sich eigentlich um die Tierschützer?

Die nämlich beharken sich in schöner Regelmäßigkeit - zumindest im Raum Norderstedt/Henstedt-Ulzburg/Kaltenkirchen. Und das seit mindestens 20 Jahren.

Psychoanalytiker hätten sicher ein breites Betätigungsfeld: Mit der linken Hand werden Tiere gestreichelt, mit der rechten Hand Kinnhaken verteilt. Alte Vorstände rebellieren und intrigieren gegen neue Vorstände, kleinste Fehler werden an die Öffentlichkeit gezerrt, Rechenfehler zu kriminellen Akten aufgebauscht, gefeierte Tierheimretter sind schon wenige Monate später gefallene Helden.

Was hinter den Kulissen wirklich geschieht, wissen nur Eingeweihte. Allerdings hält sich nahezu jedes Mitglied im Tierschutzverein für eingeweiht und meint, mitsprechen zu müssen. Tierschützer, so scheint es, sind ganz besonders intrigenanfällig.

Es ist sicher unglücklich, wenn im Tierschutzverein Westerwohld die Vereinsvorsitzende gleichzeitig Leiterin des Tierheims ist. Sylvia Rückert macht sich angreifbar. Die Vorwürfe der Vetternwirtschaft sind schnell ausgesprochen. Zu viel Macht in einer Hand hat sich noch nie als Vorteil erwiesen. Wer sich für unentbehrlich hält, hat viele Feinde.

Es ist nicht die Zeit, voreilige Schlüsse in die eine oder andere Richtung zu ziehen. Gefragt ist jetzt Besonnenheit, die auch ein starker neuer Zweckverbandsvorsteher ausstrahlen muss. Sonst leiden die Tiere.