Es war die vielleicht wichtigste Einwohnerversammlung, die es bisher in Henstedt-Ulzburg gegeben hat.

Entsprechend die Resonanz: Gut 500 Besucher im Bürgerhaus. Welche Erkenntnisse haben sie mit nach Hause genommen?

Zunächst konnten sie erleben, dass Torsten Thormählen trotz aller Beschuldigungen und realer Anklagepunkte ein immer noch sehr populärer Bürgermeister ist. Es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre mit Standing Ovations bejubelt worden. Das kann nicht im Sinne der Ortspolitiker sein.

Egal, wie die Verhandlung vor dem Norderstedter Amtsgericht ausgeht, egal, ob der Bürgermeister abgewählt wird oder nicht: Er wird nicht wieder in seinem Amtszimmer Platz nehmen. Thormählen selbst hat es realistisch erkannt.

Die Politiker selbst werden die Suspendierung nicht zurücknehmen und geben damit indirekt zu, dass das Abwahlverfahren am 22.September eigentlich eine Farce ist. An diesem Tage geht es nur noch darum, ob die Gemeinde dem Bürgermeister das Gehalt bis 2018 ganz oder nur anteilig zahlen muss. Allerdings geht es auch um die Ehre von Torsten Thormählen.

Außerdem können die Bürger entscheiden, ob ihr Wohnort Gemeinde bleibt oder Stadt wird. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Unwürdig war an diesem Abend, mit welch dreisten Argumenten und verdrehten Wahrheiten Bürger in die eine oder andere Richtung gedrängt werden sollen. Das grenzt an Bauernfängerei und ist schäbig.