Wer das Bier bestellt, soll es auch bezahlen.

Möglicherweise haben sich Segebergs Kreispolitiker von diesem Grundsatz leiten lassen, als sie Henstedt-Ulzburg, Ellerau und Alveslohe den Löwenanteil der Kosten für den neuen Geh- und Radweg über die Autobahn 7 aufs Auge gedrückt haben. Auch die hohe Schuldenlast des Kreises mag die Kreistagsabgeordneten zu diesem Beschluss motiviert haben. Doch dabei haben sie gewichtige Argumente ausgeblendet, mit denen die Orte den Kreis zur Übernahme der gesamten Baukosten von rund einer Million Euro bewegen wollen.

Die drei Gemeinden zahlen jährlich zusammen 12,5 Millionen Euro Umlage an den Kreis. Daraus leitet sich der Anspruch auf Gegenleistung ab. Dazu zählen soziale Leistungen, Jugendhilfe, aber auch Infrastrukturmaßnahmen wie eben der Bau eines neuen Radweges. Wer den Radverkehr glaubwürdig fördern und die Umwelt entlasten will, sollte jede Chance nutzen, Lücken im Radwegenetz so billig wie möglich zu schließen und das Rad als Verkehrsmittel attraktiver zu machen. Von einem neuen Geh- und Radweg zwischen Ellerau und der Kadener Chaussee würde letztlich auch der Kreis profitieren, der sein fahrradfreundliches Profil schärfen könnte.

Noch nie war die Gelegenheit so günstig wie jetzt: Die Brücke, die den Kadener Weg über die A 7 führt, wird ohnehin erneuert, wenn die Autobahn auf sechs Spuren erweitert wird. Daher sollten die Kreispolitiker ihren Beschluss nochmals überdenken.