Zugegeben: Auf einer breiten Bundesstraße mit Ampeln, Abbiegespuren und Tempo 50 rollt es sich komfortabler durch eine Stadt als durch ein Konstrukt, das im Amtsdeutsch “Verkehrsberuhtiger Geschäftsbereich“ heißt.

Die Bramstedter probieren gerade aus, was diese Art der Verkehrsführung bedeutet. Man fährt eben nicht Tempo 50, sondern nur 20 km/h. Rücksicht ist angesagt.

Wie gesagt: Die Bramstedter testen, wie sie im Herzen ihrer Kurstadt für Ruhe sorgen können. "Versuch macht klug", sagt der Volksmund - und hat Recht. Bevor die Stadt Hunderttausende in eine Verkehrsführung investiert, die möglicherweise nicht funktioniert, probieren Politik und Verwaltung mit einfachen Mitteln aus, wie sie den Durchgangsverkehr aus dem Zentrum heraushalten können.

Damit bietet sich die Chance, das Projekt neu zu justieren, die eine oder andere Sperrung infrage zu stellen, eine Fußgängerquerung zu verlegen oder vielleicht einen Zebrastreifen auf den Asphalt zu pinseln. Zwar tut sich Bad Bramstedt mit Baken und mobilen Schildern optisch keinen Gefallen, aber auf lange Sicht wird die Stadt herausfinden, welches das beste Mittel gegen ihre Verkehrsprobleme ist. Erst dann wird das Geld in eine endgültige Lösung investiert. Vorausgesetzt, die Stadt ist bis dahin wieder flüssig. Andernfalls wäre der Ort zwar den Durchgangsverkehr los, aber der Charme der Kleinstadt wäre mit einem Dauerprovisorium dahin.