Am 10. Mai 2011 übergab Rita Tensfeld in der VR Bank eine Spende für den Verein "Wir für Ellerau" in Höhe von 5000 Euro in bar persönlich an Joachim Dose. Dieser zahlte das Geld nicht auf das Vereinskonto ein, sondern nahm es mit nach Hause.

Für ihre Steuererklärung forderte Tensfeld eine Spendenbescheinigung an. Diese erhielt sie statt vom Verein von der Gemeinde Ellerau. Sie war ausgestellt am 7. September 2012 in Norderstedt. Darauf vermerkt ist das Spendendatum 15. Februar 2012, also neun Monate nach der tatsächlichen Übergabe. Spätere Recherchen durch Hans Bihl und Elleraus Bürgermeister Eckart Urban (SPD) ergaben, dass Dose selbst diese Bescheinigung angefordert hatte.

Auch eine Zweitschrift der Spendenquittung, um die Tensfeld später bat, weil sie die erste verlegt hatte, hat Dose beantragt. Kurios: Auf dieser zweiten, am 24. Januar 2013 ausgestellten Quittung ist der 25. Mai 2011 als Geldeingang vermerkt.

Mitte März 2013 beginnt Bihl auf Bitten von Tensfeld, den Verbleib der 5000-Euro-Spende zu recherchieren. Am 24. April 2013 kann er bei der Schatzmeisterin in Gegenwart der stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins die Buchungsliste 2012 einsehen und findet einen Eigen-Einzahlungsbeleg über 5000 Euro für die Bargeldkasse mit dem Datum 15. Februar 2012 - also jenem Datum, das als Geldeingangstag auch auf der ersten Spenden-Quittung vermerkt worden war.

Bihls weitere Nachforschungen ergeben, dass 4000 Euro davon erst am 30. April 2013 auf ein Vereinskonto eingezahlt wurden. Den Rest der Spende will Joachim Dose in den zwei Jahren seit der Spende aus der Barkasse für den Verein ausgegeben haben.

Im Juni 2013 beschließt die Mitgliederversammlung des Vereins eine außerordentliche Prüfung der Kasse. Erfolgen kann diese jedoch erst, nachdem die Unterlagen vom Finanzamt wieder an den Verein zurückgegeben worden sind.