Unter dem Motto "Frauen an Bord? - Welche Kommune entsendet wie viele Frauen in die kommunalen Aufsichtsräte?" haben die Gleichstellungsbeauftragten des Landes Schleswig-Holsein per 31. März die Besetzung der kommunalen Aufsichtsräte nach Frauen und Männer geprüft.

Verglichen wurden kreisfreie Städte, Landkreise und kreisangehörige Städte, Gemeinden und Ämter.

Maßstab für die Gleichstellungsbeauftragten ist die im Paragraf 15 des schleswig-holsteinischen Gleichstellungsgesetzes festgelegte paritätische Gremienbesetzung von 50 Prozent Frauen- und Männeranteil in den Aufsichtsräten.

19 Städte, Gemeinden und Ämter konnten in die Ranking-Auswertung aufgenommen werden. Gleich in sieben von ihnen und damit mehr als ein Drittel waren die Aufsichtsräte frauenfrei, darunter Kaltenkirchen.

Lediglich Norderstedt hat mit 30,5 Prozent einen annehmbaren Frauen-Anteil in den Aufsichtsräten, gefolgt von Halstenbek und Mölln mit je 33,3 Prozent und Wedel mit 37,5 Prozent.

Bei den elf Landkreisen Schleswig-Holsteins liegt der Frauenanteil in den Kreisen Segeberg und Plön deutlich am höchsten. Beide Kreise haben Landrätinnen, und viele

Funktionen werden qua Amt besetzt. Doch auch die Kreise Segeberg und Plön erfüllen die gesetzlich vorgegebene Quote von 50 Prozent nicht. Die Aufsichtsräte der Kreise Ostholstein und Steinburg sind dagegen völlig in Männerhand.

Bei den vier kreisfreien Städten schafft es keine Stadt, die gesetzlich geforderte Besetzung zu erreichen. Lübeck liegt auf Platz 1 - allerdings mit einem Frauenanteil von nur 28,6 Prozent in den kommunalen Aufsichtsräten, gefolgt von Kiel mit 21,9 Prozent, Neumünster mit 18,2 Prozent und Flensburg mit einem Frauenanteil von nur 15,2 Prozent.