Zum siebten Mal hat der Bramstedter Abenteurer Arved Fuchs junge Menschen zu einem Klima-Camp eingeladen. Auf dem Programm stehen Vorträge und Workshops.

Bad Bramstedt. Der schwankende Boden auf einem Schiff irritiert einige Jugendliche auch nach Tagen noch. Zwar zeigt die See vor der norwegischen Küste ihr freundliches sommerliches Gesicht, doch ein 28-Meter-Boot wie die "Ryvar" ist immer in Bewegung. Zehn Jungen und Mädchen aus aller Welt sind zu Gast auf dem alten Segler, den der Bramstedter Expeditionsspezialist Arved Fuchs exklusiv für seine jungen Gäste gechartert hat. Klima-Camp heißt das Projekt. Wer sich für diese Reise qualifiziert hat, wird als Klimabotschafter in seine Heimat zurückkehren. "Die jungen Leute sind sehr motiviert", sagt Arved Fuchs.

Bereits zum siebten Mal haben der 60-jährige Bramstedter und seine Sponsoren junge Menschen eingeladen, sich im Norden mit Klimawandel und Naturschutz zu beschäftigen. ICE heißt das Projekt, das Kürzel steht für Ice - Climate - Education (Eis - Klima - Bildung).

Vorträge und Workshops stehen auf dem Programm, Ausflüge auf die Gletscher und viele Diskussionen. Die Arbeit mit der Theorie wird immer in die Zeit gelegt, wenn die "Ryvar" an Land liegt. Dann sind die Teilnehmer voll und ganz konzentriert, hat Fuchs festgestellt. Keine Welle, kein Schaukeln und kein Ausblick auf die Fjorde lenkt sie ab. Dass das Camp auf einem Segelschiff stattfindet, hält der Bramstedter für einen großen Vorteil: "Die Teilnehmer müssen auf engem Raum leben und arbeiten und haben sehr schnell zusammengefunden."

Am ersten Tag gab es Theorie und Wissenschaft satt. Der Klimawissenschaftler Dirk Notz vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie erklärte die Erderwärmung und ihre Folgen, danach haben die Jugendlichen diskutiert. Am zweiten Tag berichtete Arved Fuchs von seinen persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen in der Arktis, die er kennt wie kaum ein anderer Mitteleuropäer. Immer wieder musste er bei seinen Expeditionen in den vergangenen Jahren feststellen, dass die Erderwärmung den empfindlichen Lebensraum im hohen Norden dramatisch verändert.

Das Budget für das achte Camp im kommenden Jahr steht schon jetzt bereit, sagt Fuchs. "Wir wollen einen Beitrag leisten, dass die Entscheidungsträger von morgen für den Klimawandel und den Naturschutz sensibilisiert sind." Im Klima-Camp entwickeln sich die jungen Teilnehmer zu Multiplikatoren. Das Konzept scheint aufzugehen: Einige der Teilnehmer der ersten Camps haben ihren Universitätsabschluss in der Tasche und arbeiten jetzt als Betreuer für ICE.

Acht Teilnehmer des aktuellen Klima-Camps haben uns geschrieben, warum sie sich an dem Arved-Fuchs-Projekt beteiligen und was sie an der Arbeit fasziniert.