Die vergangene Kommunalwahl hat gezeigt, dass es um die Beteiligung am demokratischen Prozess nicht gut bestellt ist.

Die Wahlbeteiligung, die im Mai landesweit zwischen 40 und 60 Prozent pendelte, hat das sehr deutlich gemacht. Das offenbar geringe Interesse der Bürger an den politischen Entscheidungen auf lokaler Ebene ist allerdings nicht die einzige Sorge vor allem der etablierten Parteien.

Denn längst ist es nicht mehr selbstverständlich, dass CDU und SPD in kleineren Gemeinden des Kreises Segeberg vertreten sind und genügend Kandidaten finden. Bei der FDP sieht es noch schlechter aus, Grüne und Linke sind nur bei der Kreiswahl oder in den Städten ein Faktor.

Je weniger Menschen sich ehrenamtlich auf der untersten politischen Ebene im Namen einer etablierten Partei engagieren wollen, desto größer wird die Bedeutung der Wählergemeinschaften. Denn sie sind ideologisch in der Regel nicht festgelegt, sondern setzen sich wie in der Gemeinde Oering sehr heterogen zusammen. Der Bestand der Gemeindevertretungen und Ausschüsse ist damit gesichert.

Dass es sich bei den Wählergemeinschaften nicht um Kurzzeit-Phänomene handelt, die von Proteststimmung getragen werden, beweisen viele Beispiele im Kreis. Der Bürgerverein Alveslohe kann in zwei Jahren immerhin schon seinen 50. Geburtstag feiern.