Überlegungen, wie Kommunalpolitik attraktiver gemacht werden kann, sind nicht neu. Einer, der sich schon lange damit beschäftigt, ist Jörn Pepmeyer, Lehrbeauftragter an der Universität Flensburg für Psychologie der öffentlichen und politischen Diskussion. Sein generelles Fazit: Politik geht am Leben der Menschen vorbei. Besonders bildungsferne Schichten haben nach seinen Erkenntnissen kein Interesse an Kommunalpolitik. Die Politiker müssten sich nach Jörg Pepmeyers Ansicht mehr unter die Menschen mischen, regelmäßig und nicht erst vor den Wahlen in die Stadtteile gehen, um dort bei Bürgerversammlungen zu diskutieren. Weitere Vorschläge: Informationsblätter mit packenden Themen in normaler Sprache, also nicht im Bürokraten- oder Politikerjargon, an alle Haushalte verteilen, Blogs und Bürgerforen im Internet nutzen, um mit den Bürgern ins Gespräche zu kommen.

Direktübertragungen von Sitzungen gibt es in Flensburg bereits im offenen Kanal. Pepmeyer ist skeptisch: "Ausschusssitzungen sind teilweise elend langweilig, Ratsversammlungen sind Inszenierungen, die mit Politik nichts mehr zu tun haben, weil alles in den Ausschüssen diskutiert wird."