Wer während der heißen Zeit der Bauphase über die A 1 in Richtung Bremen gefahren ist, ahnt, wovon die Rede ist.

Von 2014 bis 2018 müssen die Autofahrer viel Geduld haben, die A 7 wird zur Dauerbaustelle. Tägliche Staus sind programmiert.

Sicher ist auch, dass viele genervte Autofahrer Schleichwege und Ausweichstrecken suchen werden. Das hat Folgen. Bad Bramstedt ist mit der neuen Ortsumgehung gut davor, aber in Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg und Norderstedt ist das Chaos auf den Straßen wohl nicht zu verhindern; denn es ist ja jetzt schon vorhanden.

Der Vorschlag des Kreises Segeberg, eine zentrale Koordinierungsstelle einzurichten, ist ehrenwert. Bis die Idee in die Tat umgesetzt ist, dürften aber einige Monate vergehen. Vorschläge zur Verbesserung des Zugverkehrs sind grundsätzlich gut. Aber diese Lösungen lassen sich nicht aus dem Boden stampfen.

Tatsächlich fehlt eine gehörige Portion Weitsicht. Wenn die CDU-Politiker jetzt auf die Landesregierung in Kiel schimpfen, haben sie vergessen, dass ihre Partei bis vor wenigen Monaten noch selbst an verantwortlicher Stelle in der Regierung saß. Schon vor Jahren hätte die Landesregierung mit Augenmaß Lösungen, parallel zu den Ausbauplanungen, vorbereiten müssen. Alles, was jetzt kommt, sind Entscheidungen, die längst überfällig sind und in Panik getroffen werden.

Vielleicht wird alles nicht so schlimm. Vielleicht aber wird alles noch viel schlimmer als gedacht.