Die Norderstedter werfen ab Januar Kunststoffe und Metalle in die gelbe Tonne. Dadurch stärken sie die Wiederverwertung und schonen die Umwelt.

Zweiter positiver Nebeneffekt: Die Restmüllmenge sinkt und damit die Summe, die die Stadt für die Verbrennung des Restabfalls ausgibt. Das verdient Lob. Und die Stadt ist mit dem neuen Erfassungssystem landesweit Vorreiter. Auch das ist gut.

Noch besser und dringend nötig wäre aber, dass der Bundesumweltminister seine Hausaufgaben macht und seine Zusage einlöst, die Erfassung der Wertstoffe neu zu regeln. Bisher sind die Kommunen für den Bio- und Restmüll und das Altpapier zuständig. Dafür zahlen die Bürger Gebühren. Spezielle Entsorger sammeln die Verkaufsverpackungen ein, die mit einem speziellen Symbol gekennzeichnet und wiederverwertet werden. Diese Unternehmen stellen die gelben Tonnen und Säcke, dafür bezahlen die Bürger beim Kauf ihrer Produkte.

Unter Fachleuten gilt das Wertstoff-Sammelsystem als zu teuer, zu uneffektiv und zu kompliziert. Wenn der gelbe Sack liegen bleibt oder die Tonne nicht geleert wird, rufen die Bürger sowieso im Norderstedter Rathaus an oder beim Wege-Zweckverband, der im restlichen Kreis Segeberg den Müll einsammelt. Deswegen bietet es sich förmlich an, die kommunale Müllabfuhr mit der kommerziellen Wertstofferfassung zusammenzuführen, ein einheitliches System zu schaffen und die Zuständigkeit den Kommunen zu übertragen.