Die Fragen an die Kandidaten

Daraus sollten Politik und Verwaltung im Umgang miteinander gelernt haben. Wir setzen bei der Jugendhilfe auf die Sozialraumorientierung und damit auf eine effektivere und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Kommunen. Den Erfahrungsschatz aus der Nähe zum Klienten und das Wissen um das örtliche Umfeld gilt es zu heben.

Ja. Sowohl ein externer Gutachter als auch ein Unterausschuss des JHA haben Schwächen im System und in der Personalstruktur festgestellt und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Diese werden jetzt zügig umgesetzt. Wir halten es für notwendig, dass der Aufgabenbereich Jugendhilfe einer ständigen Evaluierung unterzogen wird.

Ja, gesetzliche Vorgaben wurden umgesetzt, welche auf Grund der Novellierung des Kinderschutzgesetzes vorgeschrieben waren. Die dringend notwendige Personalaufstockung wurde zeitnah vorgenommen. Unser Wunsch wäre ein Paradigmenwechsel vom Jugendamt zu einem Familienamt gewesen. Eine Aufgabe für die nächsten Jahre.

Wie die Kinderschutzberichte zeigen, waren die richtigen Schlüsse im wesentlichen auch vorher bekannt. Dieser Fall hat aber der personellen und finanziellen Ausstattung zum großen Teil zur Realisierung verholfen. Grotesk, dass diejenigen, die das verweigert hatten, den Fall zur Schädigung der Landrätin instrumentalisiert haben.

Im Einzelfall hat die Verwaltung fachlich versagt. Politiker der FDP und anderer Parteien haben die Initiative ergriffen und bestehende und neue Ideen durchgesetzt bzw. möglich gemacht: Intensivierung der fachlichen Weiterbildung, mehr Personal und bessere Kooperation der Beteiligten an einem Fall. Das ist der richtige Weg.

Aus unserer Sicht wurden nur bedingt die richtigen Schlüsse gezogen. Uns fehlen: Politische und personelle Konsequenzen, eine Bewertung der externen Dienstleister und möglichst eine Offenlegung dieser Verträge. Dieser Fall hat aus unserer Sicht zu einer nachhaltigen Störung zwischen Parlament und Verwaltungsleitung geführt.