Die Fragen an die Kandidaten

Wir halten es für erforderlich, dass der Kreis für Menschen im Asylverfahren eine Gemeinschaftsunterkunft vorhält. Sie sollte dem Standard der Empfehlung des Flüchtlingsbeauftragten entsprechen. Im Rahmen seiner Ausgleichsfunktion kann der Kreis die Erstbetreuung der Asylsuchenden in einer zentralen Einrichtung besser gewährleisten. Es befinden sich verschiedene Alternativen in der Prüfung.

Ja. Die jetzige Zentralunterkunft in Schackendorf ist zum einen in ihrem jetzigen Zustand nicht mehr akzeptabel und zum anderen auch nicht in der Lage, den steigenden Bedarf an Unterkünften für Asylbewerber zu erfüllen. Deshalb ist Eile geboten, hier eine menschenwürdige Unterkunft zu schaffen, die ihren Aufgaben gerecht werden kann.

Eine neue Zentralunterkunft mit zusätzlichen zu den bisherigen Plätzen braucht es aus unserer Sicht nicht. Vorrangig sollte die dezentrale Unterbringung der Asylsuchenden sein. Die Verweildauer in der Gemeinschaftsunterkunft sollte möglichst kurz gehalten werden, um eine Gettoisierung zu vermeiden. Der Kreis sollte an die Gemeinden herantreten und Wohnmöglichkeiten nachfragen.

Die gegenwärtige Sammelunterkunft ist eine Ruine und bedarf in jedem Fall einer Ertüchtigung. Da das überhaupt nicht strittig ist, wird von allen Beteiligten auch intensiv an einer Lösung gearbeitet. Die Verweildauer nach kultureller Eingewöhnung von ca. fünf Monaten hängt allein davon ab, wie schnell die Gemeinden Flüchtlingsfamilien aufnehmen können, und zwar ohne Gettobildung.

Der Kreis erbringt hier freiwillig eine wichtige "integrationsvorbereitende" Leistung für seine Kommunen, bevor die Asylbewerber dort aufgenommen werden. Deshalb will die FDP die bestehende Gemeinschaftsunterkunft in Schackendorf auf gutem Niveau (sog. Standard des UN-Flüchtlingsbeauftragten) baulich sanieren und gegebenenfalls ausbauen bzw. eine zusätzliche Unterkunft anmieten.

Ein Neubau scheint aus unserer Sicht nicht zwingend notwendig. Sollte es jedoch dazu kommen, sind an dem Standort die Belange der Mitarbeiter und Bewohner zu berücksichtigen, insbesondere die gute Erreichbarkeit von Behörden, Schulen und medizinischer Versorgung. Wir lehnen eine dauerhafte zentrale Unterbringung ab, da dies die Integration erschwert und Parallelkulturen fördert.