Mit vielen Aktionen und einem großen Fest will die Stadt möglichst viele Spenden sammeln und sucht noch Mitstreiter

Norderstedt. Im nächsten Jahr wird Norderstedt ganz im Zeichen von Afrika stehen. Die Stadt will Ausstellungen, Vorträge, Malwettbewerbe, Lesungen, Konzerte, Sportereignisse, Kita- und Schulprojekte organisieren, um ein Hilfsprojekt in Malawi zu unterstützen. Kamwendo heißt das Projekt, mit dem die Organisation World Vision den Kindern und Familien im Süden des ostafrikanischen Staates hilft. Schmutziges Wasser und Infektionskrankheiten, Hunger und kaum Chancen auf Bildung bestimmen das Leben der Bewohner. Seit 2008 engagiert sich die Hilfsorganisation in Malawi und verzeichnet erste Erfolge. Nun will die Stadt Geld für das Hilfsprojekt sammeln. Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote hat die Schirmherrschaft übernommen, eine Organisationsgruppe hat sich gebildet.

Ihr gehört auch Werner Lawrenz an. Der Quickborner hat schon zwei Afrikafeste in Quickborn und Ellerau initiiert und insgesamt mehr als 4000 Euro für Hilfsprojekte in Afrika gesammelt. Im Vorjahr kamen allein 3182,45 Euro bei der Afrikahilfe in Ellerau zusammen. "Und die Feste dienen nicht nur der konkreten finanziellen Hilfe. Sie bringen auch die Vereine und Verbände und die Menschen in den Veranstaltungsorten zusammen", sagt der Initiator. Abzüglich der Verwaltungskosten fließe das Geld direkt in die Hilfsmaßnahmen, die wiederum Hilfe zur Selbsthilfe seien. In ihren Tätigkeitsberichten legten die Hilfsorganisationen dar, wie sie die Spenden verwendet haben. Die Bürger müssten nicht befürchten, dass ihr Geld "in dunklen Kanälen" verschwindet. Lawrenz hatte 2008 einen Fernsehfilm über das Projekt "Gemeinsam für Afrika" gesehen, der ihn dazu motiviert hatte, den Not leidenden Menschen gemeinsam mit anderen zu helfen.

Zum Orga-Team gehören außerdem Gabriele Richter vom Kulturbüro, Ina Streichert vom städtischen Agenda-Büro, die Integrationsbeauftragte Heide Kröger, Franz Maletzke vom Verein Eine Welt für Alle und Eva Reiners von der Stadtpark-Gesellschaft. Sie zeichnet für das große Abschlussfest im Park verantwortlich, das für den 6. Juli 2014 geplant ist. Auch der Auftakt in die Afrika-Wochen steht schon fest: Im Mai soll im Stadtmuseum die Ausstellung "Global Players - Spielzeug aus Afrika" gezeigt werden (s. Info-Kasten).

Nun suchen die Organisatoren weitere Mitstreiter, damit das Afrika-Projekt gelingt und die Norderstedter auf vielfältige Weise mit dem Kontinent konfrontiert. "Es geht uns nicht nur um die materielle Hilfe. Wir wollen die Menschen auch für die Not und das Leben dort sensibilisieren und darüber informieren", sagt Gabriele Richter. Die Stadt habe in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Länderprojekten gemacht, sie seien bei den Bürgern gut angekommen. Wer sich als Einzelner, als Verein oder Institution am Afrika-Projekt der Stadt beteiligen will, kommt am Montag, 6. Mai, um 19 Uhr in den Raum K130/131 im Norderstedter Rathaus. Dort wird die Organisationsgruppe die "Neuen" auf den aktuellen Stand bringen. Jochen Hudelmaier von World Vision wird über die Organisation und das Hilfsprojekt Kamwendo in Malawi, für das sich die Norderstedter engagieren, berichten.

"Durch den Bau von Brunnen, die Aufbereitung von Trinkwasser und Aufklärung sind Durchfallerkrankungen wie Cholera stark zurückgegangen", heißt es im Bericht von World Vision zum Kamwendo-Projekt. Fünf neue Brunnen seien gebohrt, 50 Toiletten installiert, 1150 Kinder unter fünf Jahren untersucht und geimpft, mehr als 3500 Kinder entwurmt und mit Vitamin-A-Präparaten versorgt worden. Unabhängig vom Afrika-Projekt der Stadt können sich Schüler an der bundesweiten Kampagne "Schulen - gemeinsam für Afrika" beteiligen und Preise gewinnen. Die Schüler können ein Theaterstück oder ein Konzert zum Thema "Jugendliche in Afrika" aufführen oder sich anders mit dem Kontinent beschäftigen.

www.gemeinsam-fuer-afrika.de/schulkampagne