Über einen Mangel an Wachstum konnte sich Kaltenkirchen in den vergangenen Jahrzehnten nicht beklagen.

Die beschauliche Kleinstadt hat sich zum Mittelzentrum entwickelt und längst Nachbarorte wie Bad Bramstedt hinter sich gelassen. Doch jetzt kommt ein Schub, der das Gesicht der Stadt verändern wird. Weit mehr als 1000 Menschen werden dort hinziehen, wo einst das Hochhaus Großer Karl mit Bränden und Verwahrlosung das Image prägte. Weitere Wohn- und Gewerbegebiete kommen hinzu. In nur zwölf Jahren - so lautet die Prognose von Bürgermeisters Hanno Krause- wächst die Stadt von 21.000 auf 24.000 Einwohner.

Dass die Stadt zum Sprung in die Zukunft ansetzt, ist nicht allein Krauses Verdienst. Er setzt jetzt mit seiner Verwaltung viele Projekte um, die bei seinen Vorgängern schlicht liegen geblieben sind oder wie am Bahnhof am Versagen der Investoren scheiterten. Mehr Wachstum, steigende Lebensqualität und wirtschaftliche Kraft werden seinem Ansehen allerdings auch nicht schaden.

Seine Aufgabe wird es jetzt sein, den Zuwachs an Größe verträglich zu gestalten. Große Quartiere brauchen Verkehrswege und Grünflächen. Wer dort wohnt, möchte möglichst um die Ecke und nicht im Supermarkt am Ortsrand einkaufen. Die Wohngebieten müssen erreichbar sein - nicht nur mit dem Auto und nicht nur mit einem Bussystem, das derzeit als einziges im Kreis Segeberg nicht einmal dem Hamburger Verkehrsverbund angehört.