Wir sind ja noch ganz am Anfang des Kommunalwahlkampfes. Sozusagen auf der untersten Stufe. Entsprechend ist das Niveau.

Es ist natürlich völlig legitim nachzuhaken, wenn berechtigte Zweifel an der einwandfreien Verwendung von Steuergeld besteht. Wenn aber Jürgen Lange aus der unbedacht formulierten Aussage einer CDU-Stadtvertreterin einen Steuergeld-Skandal zu konstruieren versucht, dann muss er sich nicht wundern, dass ihm der Vorwurf entgegenschlägt, nur ein "Stänkerer" zu sein.

Dem Bürger ist das, mit Verlaub, piepegal. Der glaubt sowieso nicht, dass die Parteigänger bei ihren Fraktionssitzungen nur ganz brav über die "nach innen gerichtete organschaftliche Arbeit" diskutieren. So lange die Herrschaften die Zuwendungen der Allgemeinheit für die intensive Erörterung der wichtigen Belange der Stadt einsetzen und nicht für Grillwurst, Bierchen und Sommerfrische in Meckpomm, so lange sind ein paar tausend Euro für das ehrenamtliche politische Engagement gut angelegtes Geld.

Dem "Stänkerer" Jürgen Lange muss trotzdem gedankt werden. Denn mit seinen Provokationen hat er einen ganz eigenen Weg gefunden, die Kommunalpolitik in den Fokus zu rücken. Je lauter und greller der Wahlkampf, desto mehr Leute kommen hoffentlich an die Wahlurnen. Bleibt zu hoffen, dass die Norderstedter Parteien die Aufmerksamkeit der Menschen in den nächsten Wochen mit starken Themen und nicht nur mit starken Worten suchen werden.