Der 14 Jahre alte Marcel Gumz vom Gymnasium Harksheide siegt beim Landeswettbewerb “Jugend forscht“

Kiel/Segeberg. Haben Sie eine Ahnung, wie man aus alten PET-Flaschen Leuchtdioden herstellt? Der 14-jährige Marcel Gumz vom Gymnasium Harksheide in Norderstedt weiß es nicht nur, er kann es sogar. Und schaffte es mit seinem "einfachen OLD-Eigenbau", wie er ihn beschreibt, auf das Siegertreppchen beim Landeswettbewerb "Jugend forscht", Fachbereich Chemie. Dabei ist diese naturwissenschaftliche Disziplin für den Jungen aus Tangstedt gerade erst seit einem halben Jahr Schulfach.

Der Gymnasiast fuhr mit 250 Euro Siegerprämie und einem Ticket nach Leverkusen zum Bundesfinale in der Tasche von Kiel nach Hause. Er ist einer von zehn talentierten jungen Tüftlern, die sich beim Landeswettbewerb an die Spitze forschten. Seit 1998 richtet die Technische Fakultät der Uni Kiel ihn aus. Physik, Chemie, Biologie, Arbeitswelt, sogar Geo- und Raumwissenschaften sind Gebiete, auf denen Schüler ab der vierten Klasse und Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr forschen und experimentieren. Nur für Mathe ist die Spielwiese zu klein, um entdeckt zu werden, bedauert Dr. Matti Heise, einer von 20 Juroren, dass es in seinem Fachgebiet keinen Teilnehmer gab.

Dennoch: "Jugend forscht - Schüler experimentieren" ist seit Jahren die Plattform für Schüler und Azubis, die Dingen auf den Grund gehen. 11.000 Jugendliche haben sich bundesweit an der aktuellen Runde beteiligt, Tendenz steigend. Hier entdecken die Forscher von morgen ihre Faszination. Neugier sei die beste Triebfeder, sind sich Juror Professor Gerd Pfister von der Christian-Albrechts-Universität Kiel und Landes-Wettkampfleiterin Bettina Hampel-Wollweber einig. Jedoch sei die Unterstützung an Schulen nicht immer groß genug. "Ich wünsche mir mehr Engagement von Lehrern", so die 54-Jährige. "Es ist ein Problem, das wir noch nicht im Griff, aber im Blick haben."

Abstrakt sind die Themen, die sich die Jungen und Mädchen aussuchen, dabei keinesfalls, wie Fabian Jahnke und Andre Wisotzki (beide zwölf Jahre) aus Norderstedt unter Beweis stellen. Sie sind neben der Schule der Frage nachgegangen, ob und wie ein Airbus 380 mit Solarstrom fliegen kann. Dafür wurden sie in der Landeshauptstadt mit dem zweiten Platz bei "Schüler experimentieren" im Fachgebiet Technik belohnt - und einer lobenden E-Mail des Flugzeugbauers.