Es war ein Wahlkampfauftakt ohne Bums. Nett und freundlich tauschten die Kommunalpolitiker im Albert-Schweitzer-Gemeindehaus ihre Argumente aus.

Norderstedt. Die gut 120 Besucher, überwiegend Parteigänger, hörten entspannt, manche gelangweilt zu, und beobachteten, wie sich ihre Vertreter auf dem Podium schlugen. Da hatten sich Ruth Weidler (CDU), Sybille Hahn (SPD), Klaus-Peter Schroeder (FDP), Ingrid Betzner-Lunding (Bündnis 90/Die Grünen) und Miro Berbig (Die Linke) zu einem eher gemütlichen Plausch am Abend versammelt.

Pastor Gunnar Urbach moderierte routiniert, konnte die Kandidaten aber nicht aus der Reserve locken. Das lag womöglich an den Themen. Die "weichen" waren es, die aus Sicht der Kirche wichtigen. Aber auch die, bei der Einigkeit programmiert war: Kinder- und Jugendbetreuung, Gewalt in der Familie. Beim Betreuungsgeld, von Berbig als "Herdprämie" bezeichnet, geriet CDU-Frau Weidler etwas ins Schleudern. Die finanzielle Hilfe für Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen, sei auch in der CDU umstritten, biete den Eltern aber Wahlfreiheit. Die anderen lehnten das Betreuungsgeld ab und forderten, die Mittel für den Ausbau der Krippen- und Kitaplätze einzusetzen.

Einig waren sich die Politiker auch darin, dass die Stadt Jugendlichen Angebote machen muss, unabhängig von der Ganztagsbetreuung an den Schulen und auch am Wochenende. "Wenn wir Jugendhäuser schließen, werden wir Jugendarbeit bald auf der Treppe vor Penny haben", sagte Berbig.